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Zwei Berlinern „jefällt“ die Lausitz

Zwei Berlinern „jefällt“ die Lausitz

Wolfgang Schulz (links) und Martina Lindner sind die neuen Gastronomen auf dem Monumentberg. Bürgermeister Henrik Biehle freut sich, dass die Pächtersuche zum Erfolg führte. Foto: Scholtz-Knobloch

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Blick auf den Monumentberg während der ausklingenden Kirschblüte. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Lauske/Hohendubrau. Der Ausblick vom Aussichtsturm auf dem Monumentberg über den Quitzdorfer Stausee und die Weiten der Oberlausitz sowie die vielen Wander- und Fahrradmöglichkeiten rund um die Hohe Dubrau sind ein echter Trumpf für die Gemeinde Hohendubrau. Doch was ist ein Ausflugziel ohne Einkehrmöglichkeit? 

Dem unter Corona grassierenden Gastronomiesterben trotz nun das großstadtmüde Pärchen Wolfgang Schulz und Martina Lindner aus dem Berliner Stadtbezirk Pankow. Martina Lindner erzählt: „Wir hatten uns ein Haus in Lauske bei Weißenberg angesehen und waren gleich begeistert. Es gibt nicht viele Nachbarn – das passte perfekt. In Berlin ist man so eingekesselt und es ist unpersönlich. Nun haben wir trotzdem nette Nachbarn, was wir in Berlin nie hatten.“ 
Wolfgang Schulz ergänzt: „Der Immobilienpreis war überzeugend und aus Berlin wollten wir sowieso raus.“ Der Weg in die Lausitz war damit etwas zufällig, denn Schulz muss einräumen: „Die Oberlausitz ist wunderschön, zum Wandern und zum Urlaub machen geeignet, aber wir kannten die Region bislang nur von Bildern und vom Fernseher.“

Nun fällt der Blick von der Terrasse der beiden in Lauske in der sächsischen Oberlausitz, auf der sie beim Besuch der Redaktion Sitzmöglichkeiten aus einer Shisa-Bar ordentlich auslüften und teils neu beziehen, Richtung Monumentberg in der Niederschlesischen Oberlausitz – das neue Wirkungsfeld fest im Blick. Seit Juni sind die Türen der Baude Lausitzblick auf dem Monumentberg nun geöffnet. Der Neustart gibt beiden Gelegenheit, aus ihrer Leidenschaft, dem Kochen, den Lebenserwerb zu ziehen. Das soll auch mit dem Sachverstand aus der Familie durch eine Hotelfachfrau und Ausbilderin gelingen. Da zunächst jeweils Freitag ab 14.00 Uhr sowie Sonnabend und Sonntag ab 11.00 Uhr geöffnet sein soll, kann die Gastronomie aber – zumindest zunächst – nicht einziger Broterwerb sein. Wolfgang Schulz möchte zudem auch in der Oberlausitz in der ersten Wochenhälfte weiter als Fachpflegkraft arbeiten oder gegebenenfalls noch nach Berlin pendeln. „Jobs findet man in diesem Feld ja an jeder Straßenecke“, sieht er den Neustart in der Region nach Findung einer Immobilie sowie der Entscheidung zur Miete der Baude Lausitzblick gelassen.

Der Elan gefällt Hohendubraus Bürgermeister, dem Gebelziger, Henrik Biehle. Der neue Mann an der Gemeindespitze hat als erst 29-jähriger selbst einen Neustart in seinem Leben hingelegt. Bei einer abschließenden Objektbegehung mit den neuen Gastronomen und den drei Groß Radischer Gemeinderatsmitgliedern bekennt er gegenüber dem Oberlausitzer Kurier: „Wir wollen als Gemeinde vor allem Kontinuität. Eine Option auf eine Fünf- oder Sechstagebewirtschaftung wäre dabei natürlich wünschenswert.“

Genau das schwebt Martina Lindner und Wolfgang Schulz auch vor, wenn alles gut anläuft. Fünf Öffnungstage seien das Ziel. „An einem Tag in der Woche schwebt uns vor, ein aufwendigeres Essen auf Bestellung anzubieten, zum Beispiel Ente – also Dinge die einige Vorbereitung erfordern“, sagt sie. Auf der Speisekarte sollen unter anderem Klassiker wie Schnitzel mit Pommes frites, Gulasch, Geschnetzeltes, Eisbein, Rouladen, Kohlrouladen oder auch Kindergerichte wie Nuggets und Nudeln mit Tomatensoße zu finden sein, wobei das Programm von Woche zu Woche auch variieren solle. „Es wird auch immer ein Eintopf oder eine Suppe im Angebot sein. Als Café wird es natürlich auch Süßes – Kuchen oder Eierkuchen bei uns geben“, so Martina Lindner.

Till Scholtz-Knobloch / 24.07.2023

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