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ACE: Elterntaxis gefährden Kinder

ACE: Elterntaxis gefährden Kinder

Wenig begeistert waren die Teilnehmer, dass ein Elterntaxi direkt vor der im Einsatz befindlichen Feuerwehr parkte. Foto:ACE

Bischofswerda. Verkehrssicherheitsexperten des ACE haben den elterlichen Bringverkehr am Schulstandort Bischofswerda Süd überprüft. Jeden Morgen nutzen 180 Kinder diese Bildungseinrichtungen. 34 Prozent der Kinder, die morgens zur Schule kamen, wurden mit dem elterlichen Auto gebracht. Leider verhielten sich die Eltern – aber auch andere Verkehrsteilnehmende – im nahen Umfeld der Schule nicht immer rücksichtsvoll.

Die Verkehrssicherheitsaktion geht zurück auf ein Verkehrssicherheitstreffen der Stadt Bischofswerda im vergangenen Jahr, bei dem Schulleiter, Stadtverwaltung, Ordnungsamt, ACE, Polizei und Feuerwehr verabredeten, schwerpunktmäßig an Kitas und Grundschulen mit dem Auto Club Europa Sicherheitsaktionen durchzuführen, um den Eltern Fehlverhalten aufzuzeigen und daraus zu lernen. Unangekündigte Kontrollen durch das Ordnungsamt und Geschwindigkeitsmessungen durch die Polizei folgen.

Am Schulstandort Süd wurden zusätzlich die Rettungswege überprüft. Jüngst dabei waren die Kameraden der Bischofswerdaer Feuerwehr, die, wie Ilko Keßler, Vorsitzender des ACE-Kreises Ostsachsen, zu berichten weiß, am frühen Morgen mit schwerer Technik im Einsatz waren. Mit einem Augenzwinkern kommentierte er die Anfragen einiger Schüler, die angesichts der Einsatzkräfte auf einen möglichen Schulausfall spekulierten.

Bischofswerdas Oberbürgermeister Holm Große bedankte sich vor Ort bei der Schulleitung, den Rettungskräften und den Stadträten Sven Urban (SPD) und Simone Keimel (Linke) für die Unterstützung. Wenig begeistert zeigte er sich allerdings davon, dass ein Elterntaxi direkt vor der im Einsatz befindlichen Feuerwehr parkte und damit im Ernstfall die Rettungskräfte behindert hätte. Das wiederum hätte eine empfindliche Strafe nach sich gezogen, so die Aussagen des Ordnungsamtes dazu. Noch vor Ort sei mit dem Vater gesprochen worden.

Mit Blick auf die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die ohne Auto ihren Schulweg zurücklegen, könne man deren Eltern nur loben, so Ilko Keßler. Einerseits bekämen die Kinder auf diese Weise die Chance, Sicherheit im Straßenverkehr zu erlangen – durch ganz praktisches Üben. Andererseits würden für diejenigen, die zu Fuß unterwegs sind und für all jene, die aussteigen und hinter den hohen Autotüren nicht gesehen werden, die Elterntaxis eine „enorme“ Unfallgefahr darstellen. Hintergrund der ACE-Aktion sind die vielerorts zu beobachtenden riskanten Park- und Wendemanöver der Elterntaxis, einhergehend mit zu viel Verkehr vor Schulen, der die Unfallgefahr für Kinder erhöht. Währenddessen bleiben die zu erlernende Verkehrskompetenz und die gesunde Bewegung für die Kinder auf der Strecke. 80 Prozent der Unfälle vor Bildungseinrichtungen werden vielmals von den Eltern selbst verursacht. Der ACE will daher bundesweit auf die Fakten aufmerksam machen und bei Eltern das Bewusstsein schärfen, wie wichtig es ist, aktiv Erfahrungen im Straßenverkehr zu sammeln.

Redaktion / 02.02.2020

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