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Auf Glückssuche im Zittauer Theater

Auf Glückssuche im Zittauer Theater

Drei Schauspieler und eine Puppe sind in annäherend 30 Rollen in dem Stück „Candide oder der Optimismus“  zu sehen. Foto: Paweł Sosnowski

Zittau. Das Stück „Glückssuche zwischen Kriegen und Katastrophen – Candide oder der Optimismus“ feiert am Samstag, 27. September, um 19.30 Uhr, auf der Studiobühne im Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau Premiere. Ist Optimismus noch möglich in einer Zeit der Kriege und Katastrophen? Voltaire, der seinen Roman mit „Candide oder der Optimismus“ betitelte, gab darauf in beißender Ironie die pessimistischste aller Antworten – und ließ das Ende doch versöhnlich scheinen. 

Mark Zurmühles Neubearbeitung begnügt sich dabei nicht mit einem nostalgischen Blick in die alles andere als konfliktfreie Vergangenheit des 18. Jahrhunderts. Im Gegenteil: In seiner Fassung mischen sich Vergangenheit, sehr viel Gegenwart und eine mögliche Zukunft zu einem Parforceritt durch die Welt und ihre alten und neuen Krisen, über Zeiten und Kontinente hinweg. Drei Schauspieler und eine Puppe sind zu sehen in annähernd 30 Rollen, mit rasanten Wechseln und so spielerisch und nachdenklich, wie es nur das Theater kann.

Zum Stück: Im Schloss eines Barons in Westfalen lebt Candide, unehelicher Sohn der Schwester des Barons. Er wird unterrichtet von Pangloss, einem unverbesserlichen Prediger des Optimismus. Als Candide in einer „verfänglichen Lage“ mit Kunigunde, der Tochter des Barons, erwischt wird, jagt der Baron ihn aus dem Schloss. In der Folge erlebt Candide eine Odyssee über mehrere Kontinente: Er übersteht Krieg, Naturkatastrophen und Sklaverei und erlebt schmerzlich, wie es tatsächlich um die Welt bestellt ist. Immer wieder begegnet er dabei Pangloss, der auch in widrigsten Umständen nicht vom Glauben, in der „besten aller möglichen Welten“ zu leben, abrückt.

In seinem satirischen Roman „Candide oder der Optimismus“ wandte sich Voltaire 1759 vor allem gegen den Philosophen Gottlieb Wilhelm Leibniz, dessen optimistische Weltanschauung er Kapitel für Kapitel widerlegt. Wie aktuell dieser Candide heute ist und was es heißt, angesichts von Kriegen, Brutalität, Rassismus, Rollbacks in Gleichberechtigung und Inklusion optimistisch zu sein – damit beschäftigt sich Mark Zurmühles Inszenierung. Wie schafft es der einzelne Mensch, in einer solchen Welt glücklich zu werden? Was ist Glück eigentlich? Mark Zurmühle sagte dazu: „In der Welt, wie sie jetzt gerade ist (und offensichtlich bereits zu Voltaires Zeiten war), ist es für mich am heilsamsten, wenn das Theater Mut machen, Verständnis erzeugen kann für ,Andersartigkeit‘ und – entgegen aller Wirklichkeiten – immer wieder Utopien formuliert.“

Anbei die weiteren Termine der Aufführungen im Überblick: am Freitag, 3. Oktober, um 19.30 Uhr, am Sonntag, 5. Oktober, um 19.00 Uhr, am Samstag, 11. Oktober, um 19.30 Uhr, und am Samstag, 25. Oktober, um 19.30 Uhr. Karten für die Veranstaltung gibt es im Internet unter www.g-h-t.de/de/spielplan/candide-schauspiel/

Redaktion / 26.09.2025

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