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Babyboom im Zittauer Tierpark

Babyboom im Zittauer Tierpark

Die kleinen Uhus mit den großen Knopfaugen waren am Ende des ersten Lockdowns aus den Eiern geschlüpft. Foto: privat

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Vor Weihnachten freuten sich die Mitarbeiter des Zittauer Tierparks über Nachwuchs bei den Pinguinen. Foto: privat

Diese kleinen „Exemplare“ sind einfach nur drollig, goldig, süß, knuffig oder knuddelig: Der Zittauer Tierpark freut sich über eine Menge tierischen Nachwuchs in Zeiten der Corona-Pandemie. Circa 40 Tiere haben in den vergangenen Monaten in der Einrichtung Babys auf die Welt gebracht. 

Zittau. Im Frühjahr 2020 waren es drei Zwergziegen. Am Ende des ersten Lockdowns schlüpften zwei kleine Uhus aus ihren Eiern. Währenddessen haben die Sittiche für Nachwuchs gesorgt. Die Meerschweinchen haben Junge bekommen. Zwei Pinguinküken sind vor Weihnachten geschlüpft. 

Der Nachwuchs steht unter normalen Umständen bei den Besuchern in den Zoos ganz ober auf der „Hitliste“. „Wir freuen uns natürlich darauf und hoffen, dass es immer ohne Komplikationen abläuft. Meistens überraschen uns die Tiere damit nachts oder in den frühen Morgenstunden“, sagt Tierparkdirektor Andreas Stegemann. Eine Geburt könne Stunden dauern. Denn die Mütter würden manchmal auch größere Pausen einlegen. „Bei den Hirschen und bei den Kamelen haben wir diesen Vorgang mitunter schon beobachten können“, sagt er. Das sei eine aufregende Angelegenheit, da auch gerade die Kamele ihren Nachwuchs ziemlich barsch dazu animieren würden, aufzustehen. „Das sieht für uns ziemlich brutal aus, bringt aber bei den Fohlen die Körperfunktionen richtig in Gang und ist natürlich auch enorm wichtig in der Wildnis, um rechtzeitig vor Feinden weglaufen zu können“, erklärt er. Bei tierischen „Neuankömmlingen“, die in der Anlage im Zittauer Weinaupark bleiben, vergeben die Mitarbeiter öfter Namen, „damit wir im tierpflegerischen Alltag bestimmte Dinge und Informationen einfacher rüberbringen können. Der Name ist auch für unsere Paten zum Teil sehr wichtig, weil dadurch ein engerer Bezug zum jeweiligen Patentier entsteht.“

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Die kleinen Zwergziegen waren schon im Frühjahr des vergangenen Jahres zur Welt gekommen. Foto: privat

Laut Andreas Stegemann passiert es zum Glück äußerst selten, „dass wir den Nachwuchs aufpäppeln müssen, auch wenn solche Fälle schon eingetreten sind.“ Denn: „Manchmal nehmen die Mütter ihre Jungen nicht an. Dann übernehmen die Tierpfleger diesen Part.“

Vor vielen Jahren sei zum Beispiel mal bei einem Känguru ein kleines Jungtier aus dem Beutel gefallen, berichtet er. Darum habe sich dann eine erfahrene Kollegin mit Stoffbeutel am Körper gekümmert. Diese sehr spannende Geschichte sei damals gut ausgegangen. Das Känguru Lucky und ist nun schon 14 Jahre alt. 
Für Besucher, die den Nachwuchs entdecken, sind diese Momente das Sahnehäubchen bei ihren Ausflügen in den Tierpark – gerade wenn man die Jungen nicht erwartet oder nur schwer sehen kann wie zum Beispiel bei den Krallenaffen. Solche Beobachtungen erhöhen auf jeden Fall die Verweildauer des Publikums vor den jeweiligen Gehegen. 

Und was macht das Phänomen tierischer Nachwuchs generell aus? „Das ist schon geschickt geregelt. Große Knopfaugen und ein niedliches ,Babyface’ erwecken bei den meisten Besuchern sofort den Beschützerinstinkt, zaubern ein Lächeln in die Gesichter und lassen Augen leuchten“, antwortet Andreas Stegemann. 
Derweil ist die Situation seit November des vergangenen Jahres im Zittauer Tierpark unverändert – das bedeutet tägliche Arbeit und null Einnahmen. „Wir nutzen natürlich die Zeit, um bestimmte Sachen zu erneuern, was im laufenden Besucherverkehr schwieriger zu realisieren wäre, wie zum Beispiel die Treppe beim Luchs“, sagt er. Aber auch sonst sei einiges in der weiträumigen Anlage passiert…

Andreas Stegemann ist es wichtig, vor allem mal danke an die zu sagen, „die an uns denken und uns mit Spenden unterstützen. Das mindert nicht nur unsere derzeitigen Einbußen, sondern macht auch unglaublich Mut, zu spüren, wie man uns mag. Das bestärkt uns unglaublich in unserer Arbeit. Das Spendenaufkommen ist enorm, egal ob für Futter, zur allgemeinen Verwendung oder in Form einer Patenschaft.“ Die Palette sei wirklich breit gefächert. „Meine Kollegin hat mir vor wenigen Tagen einen Briefumschlag mit 500 Euro übergeben, den ein lieber Mensch auf unser Wirtschaftstor gelegt hat. An dieser Stelle möchten wir uns dafür bei der anonymen Spenderin bzw. dem anonymen Spender ganz herzlich bedanken. Wir sind einfach nur überwältigt…“ 
 

Steffen Linke / 08.02.2021

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