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Neuer Eurocity wird an Görlitz vorbeirauschen

Neuer Eurocity wird an Görlitz vorbeirauschen

Bei der Abschiedsfahrt des EV Wawel 2024 hatten Berliner Bahnplaner alternativ einen EC Ferdinand Lasalle vorgeschlagen, der von Berlin kommend bei Senftenberg in der Oberlausitz einfädeln und dann gen Osten weiterfahren sollte.⋌Foto: Till Scholtz-Knobloc

Region. Ab dem 14. Dezember verbindet ein neuer Eurocity (EC) Leipzig mit Breslau und Krakau. Dieser Zug verkehrt zweimal täglich in jede Richtung. Für die Oberlausitz sind als mögliche Zwischenhalte Kohlfurt (Wêgliniec), Hoyerswerda und Ruhland, darüber hinaus in Deutschland auch Elsterwerda und Riesa vorgesehen. Laut Radio Lausitz, seinen in Hoyerswerda bereits die Bahnsteige vermessen worden.

Die neue Verbindung bietet eine verbesserte Anbindung durch Schlesien bis Kleinpolen. Die endgültige Entscheidung über die Zwischenhalte wird von der Deutschen Bahn und der polnischen PKP Intercity noch getroffen.

Horka ist aktuell nicht im Rennen, nachdem ein Umstieg über beide Ebenen im Grunde fahrlässig aufgegeben worden war. Je nach Fahrtrichtung müssen Reisende aus dem Einzugsgebiet des Niederschlesischen Kuriers daher wohl auf Hoyerswerda oder Kohlfurt ausweichen. Neben einem ohnehin längeren Umweg über Görlitz, würde diese Option ohnehin an der fehlenden Elektrifizierung über Görlitz scheitern. Hingegen ist die Niederschlesische Magistrale über Horka und Kohlfurt ohnehin schon allein aufgrund ihrer hohen militärischen Bedeutung längst in hochmodernem Zustand.

Indes spielt sich die nächste Runde im Görlitzer Elektrifizierungsdrama ab. Nach Berichten der Dresdner Neuesten Nachrichten steht die Finanzierung der Elektrifizierung der Bahnstrecke Dresden–Görlitz auf der Kippe. Grund sei der Gesetzentwurf zum Länder-und-Kommunal-Infrastrukturfinanzierungsgesetz (LuKIFG): Demnach dürfen Infrastrukturprojekte, die über das Sondervermögen des Bundes finanziert werden sollen, nicht vor 2025 begonnen worden sein. Für Sachsen bedeutet das: Da bereits mit den Planungen für den Abschnitt Dresden–Demitz begonnen wurde, droht nun der Wegfall der eingeplanten Finanzierung. Auf dieses Dilemma weist Katja Meier, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag hin: „Das Drama um die Elektrifizierung der Bahnstrecke Dresden – Görlitz geht in die nächste Runde: Die Staatsregierung hat sich womöglich mit der Erwartung verkalkuliert, die Elektrifizierung mit Hilfe des Sondervermögens zu finanzieren. Das rächt sich nun (...) Irritierend ist, dass Einwände zum entscheidenden Förderzeitraum (§ 6) erst jetzt, im laufenden Bundesratsverfahren, vom Infrastrukturministerium kommen. Im Stellungnahmeverfahren zum Referentenentwurf des LuKIFG hatte das Finanzministerium dazu keinerlei Anmerkungen. Man fragt sich, ob der Staatsregierung die finanziellen Auswirkungen ihres Vorgehens erst jetzt bewusst werden und wie abgestimmt die Ministerien eigentlich arbeiten.“

tsk / 11.09.2025

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