Besserer Schutz vor Hochwasser
Bis jetzt kann das Wasser noch recht ungehindert in Richtung Seidau ablaufen.
Bautzen. Die Stadt Bautzen hat die Leistungen für den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens unter der Bezeichnung „Am alten Bahndamm“ im Stadtteil Rattwitz ausgeschrieben. Die Arbeiten sollen über einen Zeitraum von 28 Wochen ab dem Frühjahr erfolgen. Allerdings ist dies immer auch vom Ergebnis des Vergabeverfahrens abhängig.
Grundlage ist ein Beschluss, den der Bautzener Stadtrat bereits im September 2021 gefasst hatte. Demnach hatte die Stadt Bautzen nach dem Hochwasser vom August 2010 eine „nachhaltige Wiederaufbauplanung“ mit dem Schutzziel HQ 100 – das bedeutet Schutz vor einem Hochwasser, wie es statistisch alle 100 Jahre vorkommt – für die Ortslagen Seidau und Rattwitz veranlasst. Mit den Anwohnern hätten mehrere Ortstermine zur Abstimmung des Vorhabens stattgefunden. 2022 habe es erneut schwere Schäden durch Hochwasser auch im Stadtteil Seidau gegeben, was die Dringlichkeit des Vorhabens noch einmal unterstrich. Die Baufeldfreimachung und vorbereitende Maßnahmen erfolgten bereits im April 2023. Laut den Ausschreibungsunterlagen soll der noch vorhandene Damm der früheren Bahnstrecke Bautzen-Hoyerswerda künftig in Verbindung mit dem Rückhaltebecken als Absperrbauwerk dienen und dafür ertüchtigt werden. Dabei befinden sich im Vorhabensgebiet mehrere Biotope, wie Röhricht, Großseggenried, Nasswiesen und Hochstaudenfluren sumpfiger Standorte. Weiterhin gibt es in der Nähe des Baufeldes eine Streuobstwiese. Zudem wird in dem Bereich ein mittelalterlicher Ortskern vermutet. Im gesamten Bereich sind demnach noch Reste der alten Bahnanlagen wie Schotter, Schwellen und Betonteile vorhanden. Der Einstaubereich berührt eine frühere Hangabkippung (wilde Deponie.) Diese soll abgedeckt werden, um das Ausspülen von Schadstoffen zu verhindern. Auch das Vorhandensein von Kampfmitteln sei nicht auszuschließen, was vorherige Sondierungen erforderlich macht. Die Bauzufahrt soll von der Dresdener Straße aus über den Lagerplatz des Betonfertigteil-Werks erfolgen.