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Bühne frei für eine schöne Batterie

Bühne frei für eine schöne Batterie

Auf diesen führerlosen Schlitten werden die Batterien auf der Produktionslinie von Station zu Station transportiert.

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Der CLA stellt laut Mercedes-Benz einen Vorreiter dar – dasselbe gilt auch für seine Batterie.

Kamenz. Für die meisten Nutzer ist sie nur ein technisches Hilfsmittel, das es ihnen ermöglicht, möglichst schnell von A nach B zu gelangen. Für Sascha Kleinert hingegen stellt die Autobatterie viel mehr dar als das. Als Standortleiter der Deutschen Accumotive in Kamenz hat er eine sehr enge emotionale Beziehung zu seinem Produkt. Und gerät schon auch mal ins Schwärmen: „Das ist eine sehr schöne Batterie, weil sie super schlank ist, weil sie ein einheitliches Farbkonzept hat und weil sie ästhetisch einfach schön aussieht. Das ist wie beim Automobil: Wenn Sie sich eines von 1920 anschauen, sieht es auch anders als heute.“ Doch natürlich verfügt die Batterie, die künftig den Merdedes-Benz CLA antreibt – laut Eigenwerbung das cleverste Auto, das Mercedes-Benz je gebaut hat – nicht nur über ästhetische Qualitäten: „Der CLA ist für den Konzern ein sehr wichtiges Auto, nämlich der Vorreiter für eine komplett neue Fahrzeugpalette. Und die ’Gen 5’, von der wir gerade sprechen, stellt einen Evolutionssprung in der Batterietechnik dar. Deswegen macht es uns so stolz, dass wir als Erster im Batterieverbund von Mercedes-Benz die Produktion anlaufen lassen und mit unserem Know-how glänzen dürfen. Das unterscheidet diese Batterie von allen anderen, die vorher gelaufen sind.“
 
Und das sind eine ganze Menge. Schließlich blicken die Deutsche Accumotive und damit Mercedes-Benz als Muttergesellschaft schon auf 13 Jahre Batterieproduktion in Kamenz zurück. Mercedes-Benz-Vorstandsmitglied Jörg Burzer schaut in Vergangenheit und Zukunft: „Seit 2012 sind in Kamenz schon mehr als zwei Millionen Batterien für ganz unterschiedliche Modelle vom Band gelaufen. Neben dem CLA entstehen hier auch die Batterien für die neue Generation kompakter SUVs wie den EQA und den EQB. Und bald beliefert die Accumotive auch unser Werk in Bremen mit Batterien für den neuen elektrischen GLC, der auf der diesjährigen IAA im September in München seine Weltpremiere feiert.“ 
Die neue Batteriegeneration überzeugt laut Mercedes-Benz mit einer hocheffizienten 800-Volt-Elektroarchitektur und innovativen Batteriechemie, die deutlich verkürzte Ladezeiten ermöglicht. So kann der neue CLA 250+ in nur zehn Minuten Energie für bis zu 325 Kilometer Reichweite tanken. Insgesamt schafft er mit einer Batterieladung bis zu 792 Kilometer. Die Herstellung der hochkomplexen Batterien erfolgt auf einer etwa 350 Meter langen Fertigungslinie.
 

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Trotz des hohen Automatisierungsgrades ist an manchen Stellen bei der Batterieproduktion auch noch Handarbeit gefragt.

An 50 manuellen und hoch automatisierten Stationen wird eine Vielzahl von Komponenten, wie Zellmodule, Kühlplatten und Sensoren, präzise ins Gehäuse eingebaut und verkabelt. Abschließend durchläuft die Batterie ein umfangreiches Prüfverfahren für Qualität und Sicherheit. Und die Entwicklung schreitet noch weiter voran: Ab 2026 sollen auch gebrauchte Batterien aufbereitet und somit der Wirtschaftskreislauf geschlossen werden. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer sichert dabei Unterstützung zu: „Wir werden dafür sorgen, dass eine Batterie, die man auseinander schraubt, trotzdem noch eine Batterie bleibt und nicht zum Abfall wird. Wir wollen die Dinge nicht zum Abfall machen, sondern weiterhin benutzen.“ Die Zahl der Beschäftigten bei der Deutschen Accumotive bleibt trotz des Hochlaufs weitgehend unverändert bei etwa 1.000, die benötigte Manpower wird durch Umschichtungen innerhalb des Werkes generiert. Die Investition beläuft sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag.

Uwe Menschner / 20.07.2025

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