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Ein Kiezgarten für die Kamenzer Innenstadt

Ein Kiezgarten für die Kamenzer Innenstadt

Das gemeinsame Gärtnern – so wie hier 2018 bei den Bautzener Stadtbegrünern – könnte auch in Kamenz bald auf der Tagesordnung stehen. Foto: Archiv/Symbolbild

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Das Areal unterhalb der Topfhallen ist bis jetzt noch ein verwunschenes Fleckchen Erde.

Kamenz verfügt über eine reichhaltige Tradition im Bereich des Garten- und Landschaftsbaus. Jetzt könnte bald eine neue Facette hinzugefügt werden. 

Kamenz. Die Stadt Kamenz hat sich erneut erfolgreich am sächsischen Landeswettbewerb „Ab in die Mitte“ beteiligt. Für den diesjährigen Wettbewerbsbeitrag „Kiezgarten an der Mönchsmauer“ gab es den Sonderpreis eines holländischen Floristikunternehmens, das blühende Blumen im Wert von 2500 Euro gestiftet hat.
Doch was genau verbirgt sich hinter dem geplanten Kiezgarten an der Mönchsmauer? Auskunft geben die Initiatoren, im Einzelnen die Kamenzer Citymanagerin Anne Hasselbach, der Stadtwerkstatt Kamenz/Bürgerwiese e.V., die Initiative Offene Gartenpforte sowie die Gartenplanerin Almut Dietze (wellgarden). „Westlich der Mönchsmauer, unterhalb der ehemaligen Topfhallen (heute Irish Pub), ist ein ungenutztes städtisches Grundstück sich selbst überlassen. Das terrassenartige Areal hat Potenzial“, schreiben sie. Potenzial für ein von Bürgern für Bürger gestaltetes grün-buntes innerstädtisches Refugium, das gleichzeitig das Lebensumfeld verbessert und dem Klimawandel trotzt, Gemeinsinn stärkt und auch Synergien mit dem örtlichen Einzelhandel und der Gastronomie erzeugt.

Die Initiatoren des Kiezgartens an der Mönchsmauer müssen keineswegs bei Null starten. „In Kamenz ist seit Jahrhunderten die Tradition des Landschafts- und Gartenbaus verankert“, schreiben sie. Und weiter: „Wie ein grünes Band ziehen sich Parks und Gärten durch die Stadt.“ Hutberg, Wilhelm-Weisse-Garten, Volkspark, Schillerpromenade, (neuerdings wieder) das Herrental sowie der Tuchmacherteich heißen die einzelnen Perlen an dieser Schnur. Bereits jetzt gebe es zahlreiche Initiativen, um das städtische Grün zu pflegen und zu erhalten – vom Hutbergverein über die alljährlichen 48-Stunden-Aktionen bis hin zu Partei- und Privatarbeitseinsätzen. „Das Projekt Kiezgarten ist eine kleine Gartenschau mitten in der Altstadt. Die Mitwirkung der Bürger soll Identifikation mit städtischem Eigentum und die Beteiligung bei der Erhaltung, Pflege und Weiterentwicklung von Stadtgrün fördern“, heißt es in der Projektbeschreibung. 

Sämtliche Nutzer können mit Know how, Pflanzen und Samen zur Vielfalt beitragen – auch schon im Hinblick auf die Kamenzer 800-Jahr-Feier im Jahre 2025.
Doch wie soll der Kiezgarten im Einzelnen gestaltet sein? Auch dazu gibt es bereits recht konkrete Vorstellungen: Der barrierefreie Zugang erfolgt unmittelbar unterhalb der Topfhalle (Ebene 1). Auf Ebene 2 darunter befindet sich eine kleine Naturbühne mit Outdoorküche und Platz für Hängematten und Biertische. Auf Ebene 3, im Sinnesgarten, „blüht, summt und duftet es“ rund um ein kleines Gartenhaus. „Urban Gardening“ lautet das Schlagwort auf Ebene 4 unmittelbar an der Wallstraße. Beerensträucher und Hochbeete laden hier zum Naschen ein. Ebene 5 schließlich steht für die „Aufwertung der Mauer durch Sitzecke mit Blauregen.“ Peukers Scheune in unmittelbarer Nähe könnte für Kleinkunst, Kino und Konzerte dienen. 

Das Gelingen des Kiezgartens dürfte jetzt wohl von der Beteiligung der Bürger, aber auch von der Unterstützung durch die Stadt abhängen. Oberbürgermeister Roland Dantz macht zumindest schon einmal Mut: „Eine schöne, wunderbare Idee. Wir unterstützen die Realisierung von ganzem Herzen“, wird er in der Projektvorstellung zitiert.

Uwe Menschner / 21.11.2020

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