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Erinnerungen aus der Stadtgeschichte

Erinnerungen aus der Stadtgeschichte

Während der Aufbauarbeiten in den 50eer Jahren in der Poststraße Foto: Museum Niesky

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In den 60er Jahren hatte der Zinenzendorfplatz ein neues Gesicht gefunden. Foto: Museum Niesky

Niesky. In der neuen Sonderausstellung im Johann-Raschke-Haus können Besucher ab 16. Februar anhand zahlreicher Fotografien beobachten, wie sich das Stadtbild von Niesky während der DDR-Zeit verändert hat. Fotografien aus vier Jahrzehnten dokumentieren Momente aus der Stadtgeschichte.

Die wenigen Fotografien aus den ersten Nachkriegsjahren vermitteln heute ein erschütterndes Bild. Ruinen über Ruinen prägten das Bild der Stadt. Etwa 100 Wohnhäuser, öffentliche Bauten und Industrieanlagen waren vernichtet oder schwer beschädigt. Trotz zahlreicher Entbehrungen vereinte die Nieskyer der starke Wille zum Wiederaufbau. Zunächst begannen die Menschen mit den Aufräumarbeiten, die Trümmer der zerstörten Gebäude mussten abgetragen werden. In der zweiten Hälfte der 50er-Jahre ging der Wiederaufbau zügig voran. Am 7. Oktober 1959, anlässlich des 10. Jahrestages der DDR, fand die feierliche Schlüsselübergabe des ersten neuen Wohnblocks am Zinzendorfplatz/Ecke Poststraße statt. Stolz war man damals auf die modernen Läden im Erdgeschoss. Zwei Jahre später war dann auch die gegenüberliegende Straßenseite einschließlich Friseursalon und Volksbuchhandlung fertiggestellt.

Da die Lösung der Wohnungsnot allein durch den staatlichen Wohnungsbau aussichtslos war, hatte sich auch in Niesky eine Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft gegründet. Im Stadtgebiet entstand in den 60er-Jahren eine große Anzahl von AWG-Bauten, bei denen die Familien der Wohnungsbewerber den Neubau tatkräftig mit Aufbaustunden unterstützten.

In den 70er-Jahren erregten Nieskyer Bauleute und Ingenieure mit ihren Experimentalbauten republikweit große Aufmerksamkeit. Aus vorgefertigten Raumzellen entstanden im Stadtgebiet eine Reihe von Wohn- und Sozialbauten. Trotz der regen Bautätigkeit stand das Wohnungsproblem noch bis zum Ende der 80er-Jahre. Allein in Niesky fehlten 1989 noch 250 Wohnungen. Für den Bau der Neubaublöcke auf der Ringstraße, Gottesackerallee und Ödernitzer Straße wurden in diesem Zeitraum fast alle noch vorhandenen alten Häuser abgerissen. Die Ausstellung zeigt Fotografien aus dem Museumsfundus, der in den letzten Jahren mit Hilfe des Geschichtskreises und zahlreicher Nieskyer permanent gewachsen ist. Man darf gespannt sein und Erinnerungen austauschen. Die Eröffnung findet am Freitag, 14. Februar um 17.00 Uhr statt.

Redaktion / 15.02.2020

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