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Ganz neue Töne aus dem Görlitzer Hauptmann-Theater

Ganz neue Töne aus dem Görlitzer Hauptmann-Theater

Unter der Regie von Barbara Schöne eröffnet das Görlitzer Theater die Spielzeit mit Mozarts Zauberflöte. Foto: Pawel Sosnowski

Görlitz. Am Samstag, 8. Oktober, eröffnet das Gerhart-Hauptmann-Theater die neue Spielzeit im Musiktheater mit der meistgespielten Oper im deutschen Sprachraum – Mozarts Zauberflöte, ein vielschichtiges Meisterwerk in der ungewöhnlichen Mischung aus Wiener Volkstheater, Singspiel und Freimaurer-Ritus mit ägyptischen Mysterien, Märchen und Mythen.

Das Theater – in Sachen Diskreditierung von Bürgerprotest und im vorauseilenden Gehorsam bei der Impfkampagne zuletzt ganz vorne dabei – schreibt nun, man staune: „Was es bedeutet in einer Zeit zu leben, in der es zu gewissen Themen nur eine Wahrheit und eine gegnerische Ansicht zu dieser zu geben scheint, kennen wir heute nur zu gut. Sei es beim Thema Pandemie, Krieg, Klimawandel und und und. Allzu schnell fällt man Urteile und diffamiert andere im Namen von Wahrheit und Gerechtigkeit.“ Und mit Blick auf die Zauberflöte heißt es weiter: „Aber vielleicht sei ja auch Misstrauen angezeigt gegenüber der allzu heilen Priesterwelt mit ihrer Ideologie, die die Welt einteilt in Gut und Böse? Gibt es nicht sogar Spuren einer Distanz zwischen Text und Musik? Haben Mozart und Schikaneder (Libretto) nicht mitten im Werk die Fronten zwischen der Königin der Nacht und Sarastro gewechselt?“

Mozart selbst hat Die Zauberflöte als „die deutsche Oper“ bezeichnet, die sich durch Thematik und philosophische Tiefe von der italienischen Oper abhebe. In der Görlitzer Inszenierung der Regisseurin Barbara Schöne wird Die Zauberflöte ein fröhliches Experiment über Wissen und Bibliotheken, über Information und Zensur und bleibt doch immer, was sie ist – ein grandioses Meisterwerk voller Schönheit und Kraft.

Die Premiere am Großen Haus in Görlitz findet am Samstag, 8. Oktober, 19.30 Uhr statt. Weitere Görlitzer Aufführungen gibt es am 14. und 15. Oktober, jeweils 19.30 Uhr, am 23. und 30. Oktober, jeweils 15.00 Uhr, am 5. November und 17. Dezember wiederum um 19.30 Uhr und am 25. Dezember um 18.00 Uhr.

Till Scholtz-Knobloch / 07.10.2022

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Kommentare zum Artikel "Ganz neue Töne aus dem Görlitzer Hauptmann-Theater"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Tomek schrieb am

    Am 25. Juli 2023 schrieb ich hier in meinem Kommentar: "... denn diese "Überschwemmung" wird sich im nachhinein sicher als treibende Kraft und Initialzündung für all die vielen Veränderungen und Erneuerungen am Görlitzer Theater herausstellen. Cui bono?"
    Heute nun können wir in der Süddeutschen Zeitung lesen: ... Auf rund acht Millionen Euro werden die Baukosten für die Ausweichspielstätte geschätzt. Mit Platz für etwa 400 Zuschauer soll sie in einer Halle entstehen, in der 2023 bereits die Görlitzer Sommertheaterproduktion "Malfi!" uraufgeführt wurde. Geplant sei, das Gebäudedach auf der gesamten Länge um drei Meter anzuheben und damit eine Raumhöhe von neun Metern zu gewinnen, sagte Morgenroth. "Wir wollen nicht nur ein Provisorium schaffen, sondern streben eine nachhaltige Lösung an.... Das Charmante an dieser Lösung ist, etwas zu schaffen, was auf Jahre hinaus die Situation verbessert", sagte Morgenroth."
    ABER wie schreibt die Süddeutsche Zeitung ebenfalls in dem Artikel: "...Im November 2022 war die Bühne des Görlitzer Theaters binnen weniger Minuten unter Wasser gesetzt worden, nachdem ein Brandmelder aus noch ungeklärter Ursache die Sprühflutanlage ausgelöst hatte...."
    Wie kann es sein, dass bei einem Schaden dieser Höhe die Ursache bis heute nicht aufgeklärt wurde ? Naja, es wird ja so mancher Vorgang, der einen beträchtlichen Schaden verursacht hat, in diesem Land nicht ( mehr ) aufgeklärt. GEHEN SIE WEITER, ES GIBT HIER NICHTS ZU SEHEN !

    Link zum Artikel der Süddeutschen Zeitung ( bie Mißfallen bitte löschen ): https://www.sueddeutsche.de/kultur/theater-goerlitz-goerlitzer-theater-baut-ausweichspielstaette-aus-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240103-99-476014

  2. Tomek schrieb am

    Es ist ja relativ still geworden, um die Vorgänge am GHT. Ab und zu gibt es mal eine Meldung: Geld vom Land, drohende Insolvenz, Meinungen zur "Aufführung" Malfi, und nun wurde nach 12 Jahren offensichtlich der Vertrag mit den Chefs der Tanzcompagnie beendet.
    Aber: was ist denn nun aus dem Wasserschaden geworden? Hat die Versicherung gezahlt? Wenn ja: wieviel? Wenn nein: warum nicht? Hat es polizeitechnische / versicherungstechnische Ermittlungen zur Ursache des Wasserschadens gegeben? Wenn nein: warum nicht? Wenn ja: mit welchem Ergebnis? Wie schrieb ich hier schon am 29.12.2022, also vor rund 8 Monaten: " Was wir nicht aus den Augen verlieren sollten, ist die wohl noch immer laufende Suche nach der Ursache der "Überschwemmung", denn diese "Überschwemmung" wird sich im nachhinein sicher als treibende Kraft und Initialzündung für all die vielen Veränderungen und Erneuerungen am Görlitzer Theater herausstellen. Cui bono?"

  3. Oberlau schrieb am

    Es gib viele Menschen, die zu recht betroffen sind vom Schaden am Theater.

    Doch niemand spricht von der Ursache der vielen schon abgesoffenen Spielstätten. Das einfachste ist wahrscheinlich allen Akteuren und vielleicht auch Zuschauern mit staatlicher Förderung für die jeweiligen Veranstaltungen kostenlos Gummistifel, Regenjacken und stabile Regenschirme zur verfügung zustellen. Dabei können alle beteiligten ohne Gefahr die Vorstellungen besuchen.

    Mit dem Vorteil der regelmäßigen Testmöglichkeiten der Berieslungsanlage auf Ihre Funktion. Ein aktiver Brandschutz ist somit gewährleistet.
    Geht doch, müssen nur alle die was zusagen haben so wollen und akzeptieren.

    Eine völlig unpopuläre Wariante wäre, die Verhältnismäßigkeit zu prüfen, wie hoch die individuelle Brandgefahr der einzelnen Häuser tatsächlich ist und wie selektiv die einzelnen Brandschutzmaßnahmen für die einzelnen Objekte abgestimmt werden müssen.

    Aber dafür wird sich wahrscheinlich unter den wirklich bestimmenden keine demokratische Mehrheit finden lassen. Politik muß sich nicht zwingend mit Realitäten auseinandersetzen, sie ist eben politisch. Nur ausbaden müssen es in dem Fall die anderen.

  4. Tomek schrieb am

    Nachdem am 15.12.2022 zu lesen war (geschmückt mit einem Foto, auf dem, wenn man der Bildunterschrift wirklich glauben will, Franziska Schubert kahlköpfig ist, während dem Landrat Meyer inzwischen ein Rotschopf gewachsen ist), dass das Theater nun erstmal eine Viertel-Million Euro bekommen hat, damit ein mobiler Spielbetrieb stattfinden kann (wie praktisch), erfahren wir am 27.12.2022 im Wochenkurier, dass Frau Ewa Strusinska (Generalmusikdirektorin und Chefdirigentin der Neuen Lausitzer Philharmonie) ihren Vertrag unter der Intendanz des Dr. Morgenroth nicht verlängern möchte.

    Interessant darin sind die Formulierungen der beiden Kombattanten: Strusinska über das Verlassen Görlitz' "... Bevor das passiert, haben wir noch zwei sehr aufregende Jahre vor uns, voller musikalischer und künstlerischer Abenteuer, von denen ich es kaum erwarten kann, ein Teil zu sein." Hingegen hören wir von Herrn Dr. Morgenroth: "Unter Ewa Strusinska haben wir wunderbare neue künstlerische Impulse erlebt. Viele Projekte, wie die Neue Lausitzer Landpartie oder Konzerte im Ausland, wurden von ihr prägend gestaltet." Da sind sich wohl 2 Menschen nicht in inniger Liebe verbunden, oder? Auf jeden Fall gibt es also interessante Entwicklungen, bei der von Dr. Morgenroth offensichtlich betriebenen Umgestaltung des Theaters und des Theaterumfeldes. Was wir nicht aus den Augen verlieren sollten, ist die wohl noch immer laufende Suche nach der Ursache der "Überschwemmung", denn diese "Überschwemmung" wird sich im nachhinein sicher als treibende Kraft und Initialzündung für all die vielen Veränderungen und Erneuerungen am Görlitzer Theater herausstellen. Cui bono?

  5. tomek schrieb am

    Noch ein Nachtrag, sorry. Ich habe wahrscheinlich zu kurz gedacht. Freuen wir uns also auf zukünftige Meldungen in der Sächsischen Zeitung, nach dem Motto: Festliche Wiedereröffnung des GHT nach Wasserschaden. Intendant begeistert über die vielen Möglichkeiten, die die neue Bühnentechnik bietet. / Neue Bühnentechnik ermöglicht bisher nicht mögliche Inzenierungen / Spektakuläre Premiere im GHT. Publikum liefert Intendant und Regisseur Morgenroth standing ovations. Morgenrot zu Zeitung: ohne die neue Bühnentechnik wäre dies alles nicht möglich gewesen!. Wetten dass? Ich setze 1 Kiste Menschel Himbeer-Brause!

  6. tomek schrieb am

    Und da schrieb ich dann am 08.10.2022 noch "... so wird das Theater Görlitz auch Herrn Morgenroth überleben....". Nach den jüngsten Vorkommnissen ( Wasserschaden, Bühne auf absehbare Zeit unbespielbar, etc. ) bin ich mir da nicht mehr so sicher!

  7. Tomek schrieb am

    Vielen, vielen Dank, dass Sie in diesem Artikel auf die zweifelhafte Rolle des Theaters während der Corona-Maßnahmen hinweisen. Sollte die Welt nicht vorher untergehen, so wird das Theater Görlitz auch Herrn Morgenroth überleben. Wenn er sich ausgetobt hat und weiterziehen wird, auf seinem Weg an die Spitze der deutschen Theaterszene, dann wird sein Nachfolger hoffentlich die Scherben auffegen, und dem Görlitzer Publikum wieder sehenswertes Theater anbieten. Bis dahin wird der Bürger auf andere Kultureinrichtungen zurückgreifen müssen. Dem Applaus der "Sächsischen Zeitung" kann sich Herr Morgenroth sicher sein. Auch wenn er eine tote Katze in einem Käfig auf die Bühne stellt.

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