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Jubiläumsjahr biegt in Kamenz auf die Zielgerade

Jubiläumsjahr biegt in Kamenz auf die Zielgerade

Die Kamenzer Militärgeschichte soll beim Festumzug nicht ausgespart bleiben, sondern den ihr gebührenden Platz einnehmen. Foto: Archiv

Mit dem Festumzug steigt am 14. September der dritte große Höhepunkt der 800-Jahr-Feiern in Kamenz. War es das dann, oder kommt da noch etwas?

Kamenz.
Was ist das für ein Jahr! Begonnen mit der fulminanten Eröffnungsparty am Silvesterabend und Neujahrsmorgen über das Festwochenende im Mai zieht sich ein nicht endender Spannungsbogen durch das 800-jährige Kamenzer Jubiläumsjahr, das nun auf seinen nächsten Höhepunkt zusteuert: Den großen Festumzug am Sonntag, dem 14. September. „Nachdem wir nach dem Forstfest ein bisschen durchgeatmet haben, geht es nun mit unverminderter Kraft weiter. Nach dem Fest ist vor dem Fest!“, kommentiert Oberbürgermeister Roland Dantz. Denn das hat sich die Lessingstadt nicht nehmen lassen – völlig unabhängig vom Jubiläumstrubel das altehrwürdige Schüler- und Heimatfest so zu feiern, wie es die Tradition und die Festordnung von Schuldirektor Leuner vorgeben. „Es gab Überlegungen, beides miteinander zu verbinden, doch davon haben wir im Festkomitee schnell Abstand genommen“, so der Kamenzer OB, der auch dem genannten Gremium vorsteht. Schließlich hätten im August viele Kamenzerinnen und Kamenzer alle Hände voll damit zu tun, ihre Kinder auf die großen Aus- und Einzüge zum Forstfest vorzubereiten.

Wenn nun am 14. September, 14 Uhr, das erste Umzugsbild seine Startposition an der Elsterquerung Hohe Straße verlässt, dann werden ihm etwa 105 weitere mit etwa 2.500 Teilnehmern folgen. Das bedeutet rein rechnerisch, dass etwa jeder siebente Kamenzer am Umzug beteiligt ist. Wobei in den Reihen der teilnehmenden Kamenzer Vereine, Firmen und Institutionen natürlich auch Mitstreiter aus den umliegenden Städten und Gemeinden aktiv sind.

Nach etwa zweieinhalb Stunden, so Festjahres-Koordinator Maik Fabisch, soll dann der letzte Wagen über die Ziellinie an der Blumenscheune auf der Königsbrücker Straße rollen. Die Besucher werden dann unter anderem ein 110 Meter langes Gemeinschaftsbild mehrerer Karnevalsvereine, eine Darstellung der Belagerung durch die Hussiten (aus der der Legende nach das Forstfest entstand), einen Abriss aus der Geschichte des Hallenbades (bis hin zu den aktuellsten Entwicklungen) sowie viel Interessantes über die Militärgeschichte gesehen haben. „Letzteres ist ein Thema, das man andernorts vielleicht ausblenden würde. Doch das Militär war für Kamenz immer sehr bedeutsam und soll auch die ihm gebührende Rolle spielen“, so Oberbürgermeister Roland Dantz. 

Vom Thema Militär ist es nicht weit zum Thema Sicherheit, das beim Festumzug – ebenso wie im gesamten Festjahr – eine wichtige Rolle spielt. Sicherheitsgründe sind es, die eine Führung des Festumzugs durch die Altstadt undurchführbar machen. „Es ist einfach unmöglich, die vielen kleinen Zufahrten abzusichern. Die Terrorschutz-Maßnahmen, die wir treffen müssen, verteuern die Feierlichkeiten insgesamt erheblich. Es ist eine Zumutung, wie man den Kommunen die Verantwortung für diese Aufgabe zuschiebt“, macht der OB an dieser Stelle seinem Ärger Luft. 

An einer anderen Stelle wird er sehr emotional: „Im September wird es eine Dankeschön-Party für die etwa 200 Helfer im Rahmen des Festjahres geben. Das ist mir persönlich sehr wichtig, und deshalb finanziere ich die kulturelle Umrahmung privat.“ War es das dann, oder kommt da noch etwas? Ein letzter „Knaller“, der das Festjahr beendet, so wie die Silvesterfeier es eröffnete? „Ich werde dann nicht mehr im Amt sein und will daher nicht vorgreifen“, sagt Roland Dantz. Doch es würde den Kamenzern nicht ähnlich sehen, wenn sie das Festjahr bereits im September beendeten. Man darf also noch gespannt sein … 

Uwe Menschner / 11.09.2025

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