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„Krise ist Chance für einen Neubeginn“

„Krise ist Chance für einen Neubeginn“

Wie anderenorts hat sich auch im Bautzener Rathaus ein Krisenstab gebildet, der die Lage rund um das Corona-Virus bewertet und entsprechende Festlegungen trifft. Foto: Archiv

Im Bautzener Rathaus befasst sich ein Krisenstab mit der Frage, wie sich die Ausbreitung des Corona-Virus ausbremsen lässt. Am Mittwoch wurden weitere Einschränkungen beschlossen. So ist der Personenkreis bei Trauerfeiern möglichst klein zu halten und ein Abstand von anderthalb Metern zwischen den Gästen zu wahren. Im Gespräch mit unserer Zeitung wirft Oberbürgermeister Alexander Ahrens seinen Blick auf die Dinge.

Wie gehen Sie persönlich mit der Situation um und welche Schwierigkeiten gibt es zu meistern?

Alexander Ahrens: Die Corona-Epidemie stellt das ganze Land vor einige Herausforderungen. Neben den Gesundheitsgefahren für die sogenannten Risikogruppen sorge ich mich am meisten um die kleinen Unternehmen und Geschäfte. Für die Inhaber und Mitarbeiter ist das eine schwierige Lage, und ich hoffe sehr, dass man es in Berlin mit dem Rettungsschirm für die vielen kleinen Unternehmen ernst meint. Persönlich ist es natürlich eine Umstellung, die Kinder zuhause zu haben und neben der Arbeit noch Unterstützung für die große Menge an Schulaufgaben zu leisten, aber das wird schon irgendwie werden.

Wie behelfen Sie sich in der Situation und auf welche Hilfe können Sie bauen?

Alexander Ahrens: Mich freut es sehr, dass jetzt viele Menschen Hilfe anbieten, also zum Beispiel Einkaufshilfen für ältere Mitmenschen. Die Stadtverwaltung arbeitet weiter, wenn auch ohne direkten Publikumsverkehr. Da wo es wichtig, sinnvoll und möglich ist, wollen wir auch verstärkt Heimarbeitsplätze ermöglichen.

Mit welchen Auswirkungen rechnen Sie?

Alexander Ahrens: Die Pandemie zeigt sehr deutlich, wie eng verknüpft die Welt mittlerweile ist. Sie zeigt aber ebenso deutlich, welche Abhängigkeiten sich entwickelt haben. Das wiederum sollte uns darüber nachdenken lassen, wo wir uns wieder mehr auf eigene Möglichkeiten und Fähigkeiten besinnen sollten. Es kann nicht immer nur um sogenannte Optimierungen unter ausschließlich betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gehen. Die jetzige Ausnahmesituation kann den Blick für Fehlentwicklungen schärfen.

Was wünschen Sie sich für die nächsten Wochen, die ohne Frage nicht leicht werden?

Alexander Ahrens: Ich wünsche mir, dass wir alle wie bisher ruhig und besonnen bleiben und dass es gelingt, den Verlauf der Epidemie so zu verlangsamen, dass das Gesundheitssystem nicht überfordert wird. Da bin ich vorsichtig optimistisch.

Wie werden sich aus Ihrer Sicht Bautzen und die Region nach der überstandenen Krise verändern und warum?

Alexander Ahrens: Alles hat seine zwei Seiten, und in jeder Krise steckt somit auch eine Chance. Als Gesellschaft ging es uns so gut wie noch keiner Generation vor uns, und doch war die Unzufriedenheit weit verbreitet. Vielleicht erhöht die Krise die Wertschätzung dessen, was bisher geschafft wurde und verstärkt den Optimismus, dass wir auch bedrohliche Situationen sehr gut gemeinsam überwinden können. Die Krise könnte uns insgesamt zu mehr selbstbewusster Gelassenheit verhelfen. Damit lassen sich anschließend auch wieder besser die Ärmel hochkrempeln.

Roland Kaiser / 22.03.2020

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Kommentare zum Artikel "„Krise ist Chance für einen Neubeginn“"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. ALTENBURGER schrieb am

    Gestern noch Jubel und Freude,
    Tiefe Betroffenheit heute;
    Ein Virus hält im Griff die Welt,
    Unser aller Anstrengung zählt.

    CORONA TROTZEN

    Leute, bleibt bitte zu Hause,
    Das Virus zwingt uns zur Pause.
    Für Partys ist jetzt nicht die Zeit,
    Verhindern wir größeres Leid.
    Alte und Kranke sind in Not,
    Hilfe ist oberstes Gebot.
    Wenn wir klug die Sache angeh'n,
    Werden wir alles übersteh'n!

    AN VORDERSTER FRONT

    Weil sie ihrer Arbeit nachgeh'n,
    Allen Gefahren widersteh'n;
    Sich nicht schonen, alles geben,
    Bleibt erträglich unser Leben.

    Fleißige Ärzte und Schwestern,
    Die Leute von Bus und Bahn,
    In Gewerbe und Handel;
    Die Damen vom Discounter,
    In Apotheke und Bank;
    Ihnen allen gilt unser Dank!

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Bleiben Sie alle gesund!

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