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Mehr Stufen für die Bachforelle am Schwarzwasser

Mehr Stufen für die Bachforelle am Schwarzwasser

Am Niesendorfer Wehr ist mal wieder Baustellenzeit. Foto: RK

Königswartha. Große Lkw steuern das Hoyerswerdaer Schwarzwasser vor den Toren von Königswartha an, ein Bagger dreht sich. Am Niesendorfer Wehr wird wieder einmal gebaut. Es soll bis zum Ende dieses Jahres optimiert werden, wie die Landestalsperrenverwaltung auf Anfrage informierte. Ein Punkt dabei sei die Verlängerung der Fischaufstiegsanlage um drei Becken.

„Die Fischwanderhilfe soll den Fluss an dieser Stelle durchgängig für Fische und andere Wasserlebewesen machen und damit den ökologischen Zustand des Gewässers verbessern“, erläuterte Behördensprecherin Katrin Schöne. „Durch die Erweiterung der Fischaufstiegsanlage um drei Becken im Oberwasser wird die hydraulische Anlagenfunktionsfähigkeit optimiert und dadurch die Durchwanderbarkeit für aquatische Lebewesen im Hoyerswerdaer Schwarzwasser gewährleistet.“

Zuvor war durch einen Fischereisachverständigen festgestellt worden, dass die Anlage gar nicht richtig funktionierte. „Bei solchen Anlagen kommt es vor allem auf die Fließverhältnisse an, die so gestaltet sein müssen, dass die Durchwanderbarkeit auch bei unterschiedlichen Abflüssen für ein breites Spektrum an aquatischen Lebewesen möglich und machbar ist.“ Nachträgliche Anpassungen seien keine Seltenheit, „da die mathematischen Formeln zur Bemessung von Anlagen die Natur nur bedingt abbilden können“. Zudem seien Fischtreppen hydraulisch sehr komplexe Anlagen, bei denen oftmals eine planerische Nachjustierung notwendig ist, so die Sprecherin. Vor allem die Bachforelle nutze das Angebot, um das Wehr hinter sich lassen zu können. Unterm Strich werden den Angaben zufolge noch einmal rund 350.000 Euro vor Ort verbaut. In den Arbeiten enthalten sei zudem der Einbau einer Spundwand und die Anpassung der Schwimmbalkenanlage.

Rückblick: Das Niesendorfer Wehr war im Juli 2017 nach mehrmonatigem Umbau fertiggestellt worden.  An seiner Stelle entstand eine ökologisch durchgängige Sohlgleite. Damit sei eine weitere Gefahrenstelle aus dem Hoyerswerdaer Schwarzwasser entfernt und Königswartha besser vor Hochwasser geschützt worden, hieß es damals. Zuvor habe das alte Wehr immer wieder Überschwem-mungen in Königswartha verursacht. Mit der neuen Anlage lasse sich jedoch der Hochwasserabfluss im durch den Ort fließenden Mühlgraben reduzieren. Damit der Zufluss aus dem Hoyerswerdaer Schwarzwasser in den Mühlgraben gesteuert werden kann, habe dieser ein Drosselbauwerk erhalten. Außerdem seien die Böschungen des Mühlgrabens und des Hoyerswerdaer Schwarzwassers in diesem Bereich befestigt und begrünt worden. Diese Arbeiten kosteten rund 1,2 Millionen Euro.

Roland Kaiser / 21.11.2021

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