Niederschlesischer Kurier im Tourismustrend

Stadtführer Udo Bröge zeigt Mitarbeitern der Lokalnachrichten Verlagsgesellschaft mbH (Niederschlesischer und Oberlausitzer Kurier) die Görlitzer Verrätergasse. Foto: privat
Görlitz. Görlitz hat 2024 erneut die Marke von 320.000 Übernachtungen überschritten. Wie das Statistische Landesamt Sachsens mitteilte, besuchten im vergangenen Jahr 147.454 Touristen und Geschäftsreisende die Stadt und buchten dabei 321.226 Übernachtungen. Die stabilen Gästezahlen entsprächen den Zielen der Görlitzer Tourismusstrategie, so Franziska Glaubitz von der Europastadt GmbH. Zwar habe es einen leichten Rückgang der Übernachtungszahlen um 2,1 Prozent gegenüber 2023 (328.265 Übernachtungen) gegeben, gleichzeitig sei jedoch die Anzahl der Anreisen leicht um 0,4 Prozent (146.936 Touristen in 2023) gestiegen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste betrug damit 2,2 Tage.
„Die Zahlen zeigen, dass sich Görlitz als Städtereiseziel etabliert hat und mit seiner einzigartigen Mischung aus Architektur und Kultur sowie der schönen umgebenden Natur überzeugt“, so Eva Wittig, Geschäftsführerin der Europastadt GmbH. Jörg Dauber, Vorsitzender des Tourismusvereins Görlitz, betont: „Der Tourismus ist sowohl in der Hotellerie als auch in der Gastronomie noch immer den allgemeinen Krisen- und Rezessionseffekten unterworfen. Dies äußert sich stark in der abnehmenden Preiselastizität bei den Gästen und der dadurch ebenfalls abnehmenden Rentabilität bei den Betrieben, die durch weitaus höhere Kosten bedingt ist.“ Allerdings habe die allgemeine Reiselust und -aktivität insgesamt wieder stark zugenommen, „daher ist weiteres touristisches Wachstum für die nächsten Jahre natürlich unser erklärtes Ziel.“
Ergänzend zu den statistisch erfassten Zahlen habe sich das Angebot an Ferienwohnungen in den vergangenen Jahren erheblich weiterentwickelt, teilt Franziska Glaubitz mit. Auch im polnischen Teil der Stadt habe in den zurückliegenden Jahren ein Kapazitätenaufbau stattgefunden. Gäste seien preissensibler geworden und es gibt eine hohe Nachfrage nach kleinen Einheiten bei Selbstversorgern. „Obwohl diese Zahlen nicht in die offizielle Statistik des Landesamtes eingehen, nehmen sie doch Einfluss auf touristische Angebote wie Gastronomie, Museen und Stadtführungen“, resümiert Eva Wittig. Eine enorm um 31 Prozent auf 37.000 Teilnehmer angestiegene Zahl bei Stadtführungen 2024 wird als Indiz für einen starken Tagestourismus angeführt.
Der Anteil internationaler Gäste an den Gesamtübernachtungen blieb 2024 mit 6,4 Prozent nahezu konstant. Polnische Touristen bilden mit 4.103 (-8,5 Prozent) Übernachtungen weiterhin den größten Anteil am Auslandsmarkt, gefolgt von Besuchern aus der Schweiz (2.593 Übernachtungen, +21,8 Prozent) und Österreich (2.472 Übernachtungen, +8,5 Prozent). Es folgen Tschechien (1.333 Übernachtungen), die USA (1.199 Übernachtungen) sowie die Niederlande (1.066 Übernachtungen).
Mit dem 4. Platz im Städtetourismus im Freistaat Sachsen und dem 8. Platz unter den Top 10 der Übernachtungsorte bleibe die Stadt „eine feste Größe“. In einem internationalen Ranking der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) wurde Görlitz im vergangenen Jahr auf den 68. Platz der Top-100-Sehenswürdigkeiten in Deutschland gewählt.
Die Gästezufriedenheit erreichte in Görlitzer Beherbergungsbetrieben 86,7 von 100 Punkten und ist damit leicht gestiegen. Das Tourismusmarketing will die Verbindung von Kultur, Natur- und kulinarischen Erlebnissen weiter schärfen und auch auf die Marke Görliwood setzen. Der Niederschlesische und Oberlausitzer Kurier haben diesen Trend übrigens 2025 gleich fortgeschrieben. Die Mitarbeiter aus Görlitz, Bautzen und Zittau hatten erst letzte Woche bei einem Betriebsausflug zunächst eine Stadtbesichtigung und an-schließend eine kulinarische Reise durch Görlitz unternommen.