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Schubert: „Sicherheit, nicht die Feuerwehr kostet Geld“

Schubert: „Sicherheit, nicht die Feuerwehr kostet Geld“

Franziska Schubert informierte sich bei Michael Hartung über die Situation des Brandschutzes in Görlitz. Foto: Paul Glaser

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70 Freiwillige, darunter auch zahlreiche Feuerwehrkameraden beteiligten sich am 11. November an der Beseitigung von Unrat aus der Neiße. Motor Görlitz hatte dazu aufgerufen. Foto: Paul Glaser

Görlitz. Oberbürgermeisterkandidatin Franziska Schubert  hat ihr Herz für die Feuerwehr entdeckt. Die Kandidaten vom Bündnis 90/Die Grünen, die auch von den Bürgern für Görlitz und von der Initiative Motor Görlitz unterstützt wird, führte ihre ersten Gespräche und Besuche bei der Freiwilligen Feuerwehr sowie der Berufsfeuerwehr. 

„Die Feuerwehren sind da, die Menschen in der Stadt zu schützen und zu retten. Mir ist es wichtig, von Anfang an klar zu machen: die Görlitzer Feuerwehren haben in mir eine Unterstützerin. Ich höre zu, sehe, was zu tun ist – und setze mich dafür ein. Ich bin so aufgewachsen: die Feuerwehren sind ein wichtiger Teil des Gemeinwesens. Sie löschen nicht nur Brände – sie sind auch aktiv in der Kinder- und Jugendarbeit. Wertschätzung darf sich nicht nur in warmen Worten ausdrücken. Ich denke gerne von den Aufgaben her – was ist zu tun und warum ist das wichtig?, sagt sie. Seit 10 Jahren gehe es darum, ein neues Feuerwehrgerätehaus am Standort Cottbuser Straße zu bauen für die Freiwillige Feuerwehr. Das müsse endlich kommen. „Und ich will auch klar machen, wie hier die Realität aussieht: durch Ausschreibungen und Planungen reden wir hier von einem Zeithorizont von sieben Jahren. Umso ärgerlicher, dass seit zehn Jahren keine Umsetzung passiert ist. Ich bin bereit, mich dieser Aufgabe als Oberbürgermeisterin anzunehmen – und gemeinsam mit dem Stadtrat endlich die Weichen zu stellen“, ergänzt sie. Markus Hartung, Ortswehrleiter der Ortswehr Stadtmitte, engagiert sich seit etlichen Jahren für dieses Thema. Er erklärt, warum das Feuerwehrgerätehaus so wichtig ist: „Durch die Zusammenführung der Ortswehren Stadtmitte und Klingewalde/Königshufen zur Ortsfeuerwehr Innenstadt, schaffen wir eine Wehr die durch den höheren Personalansatz schneller und effektiver zum Einsatz gebracht werden kann. Gerade die Tageseinsatzbereitschaft wird dadurch besser. Dies ist gerade in größeren Schadenslagen z.B. bei Unfällen, Großbränden oder Gefahrguteinsätzen notwendig.“ 

Für die Feuerwehren müssten ordentliche Arbeitsbedingungen das Ziel sein. Dazu gehörten attraktive und leistungsfähige Fahrzeuge, gute Arbeitskleidung und adäquate Unterbringung. Schubert plädiert für die Umsetzung des Fahrzeugkonzepts, was längst ausgearbeitet vorliegt: „Der jahrelange Gesprächsprozess muss endlich in einen Konsens überführt werden – damit gewinnen alle Seiten Planbarkeit. Zudem erhöhen wir dadurch auch die Sicherheit für die Kameradinnen und Kameraden.“ Markus Hartung weiß, wie der Fahrzeugpark im Moment aussieht: „Wir haben momentan die schwierige Situation, dass eine Vielzahl von Fahrzeugen über 25 Jahre alt sind. Diese Technik muss ausgetauscht werden, wir fahren auf Verschleiß. “
„Ich wünsche mir wirklich, dass erkannt wird, wie sehr all das mit der Motivation der Kameradinnen und Kameraden zusammenhängt – und auch mit der Nachwuchsgewinnung. Im Bereich der Freiwilligen Feuerwehren im Stadtgebiet müssen wir darüber nachdenken, welche Anreize wir schaffen, damit Menschen sich gern engagieren“, hebt Schubert hervor. Und Markus Hartung betont: „Wenn die Grundvoraussetzungen stimmen – moderne Technik in einem modernen Gerätehaus – ist es möglich Menschen zur Mitarbeit in der Feuerwehr zu bewegen. Wir haben das letzten Sonntag beim ’Neißeputzen’ gesehen. Junge Görlitzer haben begeistert in der Neiße gestanden und motiviert Seite an Seite mit der Feuerwehr angepackt. Man konnte klar erkennen, dass es den Menschen Spaß gemacht har zu helfen. Wenn wir zeitnah ein modernes Gerätehaus an der Cottbuser Straße schaffen, werden wir Nachwuchs finden. Feuerwehr macht Spaß, auch in Görlitz!“
Franziska Schubert und Markus Hartung sind sich einig: „Nicht die Feuerwehr kostet Geld, sondern die Sicherheit“. Nicht umsonst sei die Feuerwehr eine Pflichtaufgabe. 

Till Scholtz-Knobloch / 21.11.2018

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