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Streit um die Schülerbeförderung eskaliert weiter

Streit um die Schülerbeförderung eskaliert weiter

Ronald Schmidt am Rande einer Kreistagssitzung zu Schulbussen. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Neißeaue. Ronald Schmidt von der „Elterninitiative Neißeaue Landkreis Görlitz Nord“ teilt der Redaktion mit: „Im Moment erreichen alle Eltern Ablehnungsbescheide zum freigestellten Schülerverkehr durch das Landratsamt Görlitz.“

Die Initiative ruft nun Eltern „dringend“ auf in Widerspruch zu gehen und ggf. einen Rechtsbeistand einzuschalten. „Bedauerlicherweise und wie erwartet hat das Landratsamt kein Interesse, Probleme mit den Eltern zu klären“, schlussfolgert Ronald Schmidt, der weiter ausführt: „Ganz im Gegenteil verschleppt das Landratsamt wertvolle Zeit und hält uns Eltern hin“. Eltern würden nun vierseitige Bescheide erhalten, in denen dargelegt werde, „dass im Landkreis Görlitz einen neue Zeitrechnung begonnen hat.“

Zur Wartezeit von Schülern nach Busankunft am Schulort bis Schulbeginn müsse gesagt werden: „Egal was das Landratsamt berechnet, das Ergebnis scheint stets auf unter 45 Minuten im Rechner voreingestellt zu sein. Anstatt am misslungenen Fahrplan Änderungen und Korrekturen vorzunehmen, windet sich das Landratsamt aus jeglicher Verantwortung und verliert damit jegliches Vertrauen in der Bevölkerung. Die Schülerbeförderungssatzung wird ausgehebelt und den Gymnasien der Schwarze Peter zugeschoben.“ Diese waren eingebunden ggf. die Schulbeginnzeiten anzupassen.

„Die Schulen haben frei und selbstbestimmt entschieden – das kann man auch als Landrat nicht beeinflussen“, so Schmidt.

Neben der Widerspruchsempfehlung fordert die Bürgerinitiative nun den sofortigen Einsatz von Sonderschulbuslinien und die Behandlung im Kreistag „mit den Vorgängen im Landratsamt“. Ronald Schmidt betont, dass es nicht um „Sonderwünsche“ gehe, „sondern um einen funktionierenden Schülerverkehr wie dieser bis zum 31. Dezember 2022 funktioniert hat“.

Schüler kämen seit Anfang Januar nun täglich bis zu 20 Minuten zu spät, gleiches gelte für das Gymnasium Niesky. „Die Schulleitung hat die Eltern der Linien 63 für diese Woche gebeten, Kinder mit dem Auto zu bringen – damit die angesetzten Leistungsüberprüfungen pünktlich beginnen können – wo sind wir hier hingekommen?“ Überall würden Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, eine Parallelwelt sei entstanden, weil arbeitende Eltern früh hängen gelassen würden, während ganztägig fast leere Taktbusse unterwegs seien.

Till Scholtz-Knobloch / 13.03.2023

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Kommentare zum Artikel "Streit um die Schülerbeförderung eskaliert weiter"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Frank Brendel schrieb am

    Schlimm das so etwas auf dem Rücken unserer Kinder und Eltern ausgetragen wird.

    Der Freistaat fordert, dass Taktbusse sich an den An- und Abfahrtszeiten der Züge zu orientieren haben. Für Großstädte mit schnellen Zügen recht sinnvoll. Bei uns fahren keine ICE-Züge. Deshalb ist das Fahrgastaufkommen ein ganz anderes als in den Großstädten.

    Bisher orientierten sich die Fahrpläne auch an den Unterrichtsbeginnen der Schulen. Damit auf dem Lande die Schulschließungen möglich wurden, wurde dieser funktionierende Schülerverkehr mit Netzplan eingeführt. Jetzt besteht dieser in Richtung Görlitz nur noch in der Theorie. In der Praxis fahren Eltern Ihre Kinder nach Görlitz.

    Der Landrat sollte sich erinnern, das er Diener des Volkes seines Kreises ist. Sein Gehalt bestreitet er aus unserem Steueraufkommen. Da ist es nicht zu viel verlangt, statt sich gegen seine Bürger (gemeint sind die Eltern) zu wenden, sich für eine Lösung einzusetzen, wie sie bis zum Jahreswechsel bestand. Er hat die Autorität mit dem Schulamt zu verhandeln, oder dem Gesetzgeber in Dresden darzulegen, dass die neue Regelung hier nicht funktioniert.

    Und noch was in eigener Sache. Seit 2006 fuhr ich bei Wind und Wetter mit einem ganz normalem Fahrrad zu meiner Arbeitsstelle. Jetzt nur noch, wenn die jüngste Tochter Ferien hat. Ansonsten fahre ich mit dem PKW früh zur Schule, wie andere Elternteile mit ihren Kindern.

    Landrat Meyer soll nie wieder das Wort ökologisch, oder Klimaschutz aussprechen, da hat er mittlerweile die Seite gewechselt.

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