Vortrag in Bautzen: Versöhnen mit dem Tod

Der Historiker Christian Schuffels wählt in seinem Vortrag figürliche Grabmäler des hohen Mittelalters. Foto: Archivverbund
Bautzen. Die Sterbenden zu begleiten und der Toten zu gedenken, ist Ausdruck zutiefst menschlicher Empathie. Vielen ist dies aktuell durch Pandemie und Krieg wieder verstärkt zu Bewusstsein gekommen. Angesichts der Zumutungen des natürlichen und mehr noch des gewaltsamen Todes stellt sich zudem die Frage nach der Einstellung zum Sterben in früheren Epochen.
Der Historiker Christian Schuffels vom Institut für sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) wählt dazu in seinem Vortrag den besonders aussagekräftigen Blick auf die figürlichen Grabmäler des hohen Mittelalters, also aus der Zeit von 1080 bis 1250. Prominentes Beispiel aus Mitteldeutschland ist die Tumba für den Gegenkönig Rudolf von Schwaben im Merseburger Dom, das älteste erhaltene Grabbild eines deutschen Monarchen. Im Gebiet des heutigen Freistaates Sachsen führen die Spuren nach Döben und Trebsen sowie über die Grablege der Wettiner im Zisterzienserkloster Altzelle bis zu den regionalen Höhepunkten der Sepulkralskulptur in Wechselburg oder Pegau, wo der für die Frühgeschichte Bautzens und der Oberlausitz so bedeutsame Wiprecht von Groitzsch seine letzte Ruhe fand.
Der Vortrag findet in Kooperation mit dem ISGV im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Archivverbunds Bautzen am Dienstag, 11. März, 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) im Veranstaltungsraum von Archiv und Bibliothek in der Schloßstraße 12 statt. Der Eintritt ist frei.