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Was wäre Bischofswerda ohne Thormeyer?

Was wäre Bischofswerda ohne Thormeyer?

Das klassizistische Rathaus von Thormeyer prägt das Gebäudeensemble am Altmarkt.

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Auch die „Goldene Sonne“, in der jetzt die AOK residiert, wird dem Hofarchitekten Gottlob Friedrich Thormeyer zugeschrieben.

Bischofswerda. Was wäre Bischofswerda ohne Gottlob Friedrich Thormeyer (1775 bis 1842)? Mit Sicherheit nicht die Stadt, als die wir es heute kennen. Denn Thormeyer ist es in erster Linie zu verdanken, dass Bischofswerda nach der unfassbaren, durch den großen Stadtbrand von 1813 angerichteten Zerstörung wieder aufgebaut werden konnte. Und zwar schöner und prächtiger als zuvor, im damals vorherrschenden Stil des Klassizismus, der noch heute das Stadtbild wie in nur wenigen sächsischen Städten prägt.

Doch wer war dieser Gottlob Friedrich Thormeyer eigentlich? Geboren wurde er am 23. Oktober 1775 und damit vor fast genau 250 Jahren in Dresden. Wie die Internet-Enzyklopädie Wikipedia zu berichten weiß, war er eines von sieben Kindern einer Schuhmacherfamilie. Nicht gerade die besten Voraussetzungen um später einmal zum königlich-sächsischen Hofbaumeister ernannt zu werden. Doch Thormeyer studierte in seiner Heimatstadt Architektur und schaffte diesen unglaublichen Karriereschritt 1812. In Dresden entwarf er zahlreiche zu ihrer Zeit stark beachtete Bauwerke, wie die Torhäuser am Leipziger Tor und die Annenkirche, die aber heute kaum noch zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt gezählt werden. Seine größten Verdienste, das gestehen ihm auch die Dresdner Lokalpatrioten zu, erwarb sich Thormeyer um das nur etwa 30 Kilometer entfernte Bischofswerda. Unter seiner Leitung prägte sich das heute noch erlebbare Stadtbild mit dem Rathaus und der Christuskirche (beide 1818 erbaut) heraus. Auch das Gasthaus „Goldener Löwe“ am östlichen Stadtrand wird ihm zugeschrieben, ebenso wie der Fassadenentwurf „Goldene Sonne“ (Altmarkt 26) und der Bischofssitz. Thormeyer verstarb 1842 in Dresden. Heute erinnern an ihn in Bischofswerda nur noch die wenig historische Thormeyerstraße im Gewerbegebiet Nord-Ost sowie die Gaststube Thormeyer im Hotel Evabrunnen. 

Uwe Menschner / 27.10.2025

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