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Wie weiter mit der Kita Hasenberg?

Wie weiter mit der Kita Hasenberg?

Das Kita-Gebäude sei ursprünglich für Wohnzwecke errichtet worden, weshalb die räumlichen Verhältnisse „schwierig“ seien.

Kamenz. Das Schicksal der Kindertagesstätte „Am Hasenberg“ ist noch nicht besiegelt. Der Kamenzer Stadtrat hat auf seiner März-Sitzung den Beschluss zum Kita-Teilkonzept Kamenz-Ost, das auch die seit Anfang März geschlossene Einrichtung (der Oberlausitzer Kurier berichtete) beinhaltet, vertagt. Aufgrund einer festgestellten vermehrten Rissbildung war die Kita im Ortsteil Wiesa mit Wirkung vom 5. März gesperrt worden. „Zur Sicherheit der Kinder und des Personals wurde entschieden, den Betrieb der Einrichtung zunächst einzustellen“, hieß es in einer diesbezüglichen Mitteilung der Stadtverwaltung. 

Und weiter: „Wir können nachvollziehen, dass diese schnelle Ortsveränderung auch eine gewisse Belastung für die Kinder darstellt, sind uns aber sicher, dass es ein Verständnis für diese in dieser Situation unumgänglichen Entscheidung gibt, bei der es letztendlich um die Vermeidung von Gefahrensituationen für die sich in der Kita Hasenberg aufhaltenden Menschen ging.“

Ob die Kita jemals wieder öffnen wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. Die Stadtverwaltung hatte in ihrem Konzept die endgültige Schließung zum 31. Juli 2024 vorgeschlagen. „Zur Gewährleistung der Betriebssicherheit sind laut Bewertung der Bauverwaltung erhebliche Investitionen notwendig. Allerdings ist hier die Nähe des Gebäudes zum Kaolintagebau zu berücksichtigen, welche Auswirkungen auf den Zustand des Gebäudes hat“, heißt es in der Konzeption. Zum Ende des Jahres 2023 seien in der Einrichtung 23 Kinder durch vier Erzieher betreut worden. Eine Aufnahme von Kindern unter zwei Jahren sei nicht möglich. Das Kita-Gebäude sei ursprünglich für Wohnzwecke errichtet worden, weshalb die räumlichen Verhältnisse „schwierig“ seien. 

„In Auswertung aller oben genannten Fakten, kann diese Einrichtung nicht mehr sinnvoll in dem vorhandenen Gebäude mit dem eingesetzten Personal und dem gesetzlich vorgeschriebenen Betreuungsschlüssel im kommenden Kitajahr betrieben werden“ schreibt die Verwaltung.

Die Eltern der in der Kita „Hasenberg“ betreuten Kinder wünschen sich hingegen den Fortbestand der Einrichtung. In einem dem „Oberlausitzer Kurier“ vorliegenden Brief an die Stadt Kamenz heißt es unter anderem: „Die Einrichtung hat offensichtliche Allenstellungsmerkmale … : Die Nähe zur Natur, die abgeschiedene Lage auf dem Hasenberg, … , der große, für Kinder sehr einladende Außenbereich, das teiloffene, familiäre Konzept der Kita. All das spricht Eltern an und sollte für die Stadt Kamenz ein Aushängeschild als familienfreundliche Stadt sein.“ 

Zugleich werfen die Eltern der Stadt vor, die fehlende Wirtschaftlichkeit der Kita zu monieren, selbst aber nichts für eine bessere Auslastung getan zu haben. Als einzige Alternative zum Fortbestand können sich die Eltern den geschlossenen Umzug in die Kita „Am Heidelberg“ mit einer vertrauten Erzieherin vorstellen. Auch der Ortschaftsrat Wiesa sprach sich in einer Stellungnahme für den Erhalt der Kita „Hasenberg“ aus. Darin heißt es: „Wir als Ortschaftsrat und die Einwohner von Wiesa sind daher bestrebt, dass die Stadt Kamenz das Kita- Konzept um die Einrichtung Kita „Am Hasenberg“ erweitert. So bekommen Eltern die Möglichkeit ihr Kind in einem naturnahen und gleichzeitig stadtnahen Kindergarten, in einer kleinen, statt einer riesig großen Einrichtung aufwachsen zu lassen.“ Und weiter: „Es wäre zu prüfen, ... ob es sinnvoller wäre, zwei Einrichtungen mit überschaubarer Kinderzahl zu betreiben, statt des Neubaus einer Kita für zahlenmäßig sehr viele Kinder, unabhängig der Förderfähigkeit.“

Uwe Menschner / 15.04.2024

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