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DZA: Die Erkundungsarbeitenschreiten jetzt voran

DZA: Die  Erkundungsarbeitenschreiten jetzt voran

Vor etwa eineinhalb Jahren stellten Mitarbeiter des DZA erste Erkenntnisse vor. Foto: Archiv

Ralbitz-Rosenthal. Die Erkundungsarbeiten für das „Low Seismic Lab“ in der Gemeinde Ralbitz-Rosenthal durch das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA) schreiten voran. 

Dafür wurden in der Gemarkung Cunnewitz in Ralbitz-Rosenthal zwei Bohrungen durchgeführt, eine 180 und eine 250 Meter tief. Seit einigen Wochen sind in den Bohrungen Seismometer installiert. „Die bisherigen Messungen haben bereits die Vermutung bestätigt, dass es im Lausitzer Granit besonders ruhig ist. So ruhig, dass man dort im Untergrund sogar das Rauschen des Meeres „hören“ kann; die leichten Vibrationen der Wellen, die auf die Küsten treffen, können dort nachgewiesen werden“, so Projektleiterin Katharina Henjes-Kunst.

Die Messungen werden nun über einen Zeitraum von einem Jahr fortgeführt, um ein noch genaueres und umfassendes Profil zu erhalten. Im Low Seismic Lab sollen zukünftig Instrumente für die Gravitationswellenastronomie entwickelt werden. Gravitationswellen entstehen bei kosmischen Ereignissen, teils in Hunderten von Millionen Lichtjahren Entfernung, so kommen auf der Erde nur winzige Störungen an. Um sie zu messen, müssen daher Längenänderungen von einem Tausendstel Atomkerndurchmesser auf einer Strecke von mehreren Kilometern gemessen werden – die genauesten Längenmessungen, die die Menschheit je gemacht hat. Und dafür muss es ruhig sein, nicht nur bei den Messungen mit Gravitationswellenteleskopen, sondern auch schon bei der Entwicklung und dem Test der entsprechenden Instrumente. 
Das ist aber nur einer der Gründe für das Low Seismic Lab. Auch ganz praxisnahe Entwicklungen in der Mikroelektronik, bei der Entwicklung von Quantencomputern und in vielen anderen technologischen Bereichen werden vom Low Seismic Lab profitieren.

Die Lausitz gehört zu den seismisch ruhigsten Regionen Europas und liegt auf einem großen Granitstock, der über viele Kilometer homogen und ungebrochen ist. Beides zusammen bietet hervorragende Grundlagen für zukünftige technologische Entwicklungen. 

Redaktion / 06.09.2023

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