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Basketball und Handball gehen gemeinsam!

Basketball und Handball gehen gemeinsam!

Wollen ihre Vereine enger zusammenführen: Der stellvertretende HVO-Vorsitzende Hagen Ebert (li.) und der Präsident der Bautzen Tigers, Dirk Bergelt.

Beide Sportarten sind in Bautzen und Umgebung hochklassig vertreten. Die Vereine wollen künftig enger zusammen arbeiten.

Bautzen/Cunewalde.
Handball oder Basketball – für viele ist das eine Glaubensfrage. Handball – ein rasanter Sport mit intensiver Tuchfühlung zum Gegner, bei dem auch gern einmal ordentlich „hingelangt“ wird. Beim Basketball hingegen ist der Körperkontakt streng reglementiert, hier kommt es mehr auf Präzision und Feingefühl an, um den Ball von oben in dem schmalen Korb zu platzieren. Beide Sportarten rangieren in der Beliebtheitsskala klar hinter dem Fußball, haben aber in den letzten Jahren in Deutschland stetig an Zulauf gewonnen. In Bautzen und Umgebung wollen jetzt der Handballverein Oberlausitz Cunewalde (HVO) und der Verein Bautzen Tigers, der sich dem Basketball verschrieben hat, mehr die Gemeinsamkeiten als die Unterschiede in den Vordergrund stellen. Denn die gibt es durchaus – angefangen mit dieser: „Beides sind richtig coole Sportarten.“ Das finden zumindest Hagen Ebert und Dirk Bergelt. Hagen Ebert ist der stellvertretende Vorsitzende des HVO, Dirk Bergelt der Präsident der Bautzen Tigers. 

Die ersten Männermannschaften beider Vereine spielen in ihren jeweiligen Oberligen, ebenso wie das Aushängeschild des Bautzener Fußballsports, die erste Mannschaft der FSV Budissa Bautzen. Und sie locken keineswegs weniger Zuschauer an: Bei den Tigers strömen regelmäßig 300 bis 400 Besucher in die Schützenplatz-Halle, „und wir haben bei Derbies die 600 Plätze der Halle auch schon voll bekommen“, erklärt Hagen Ebert vom HVO. Der Kontakt zwischen den Spitzen der beiden Vereine kam über einen gemeinsamen Sponsor, die AFT Förderanlagen Bautzen GmbH, zustande. Und beide Seiten erkannten, dass es viele Themen gibt, über die es sich auszutauschen lohnt: „Da geht es unter anderem um die Nachwuchsgewinnung, die Integration ausländischer Spieler oder auch um die Hallensituation in Bautzen“, so Dirk Bergelt. Letztere ist nämlich recht prekär, da sich viele Interessenten um die raren Trainingszeiten bemühen. 

Seit dem Brand, der im Februar 2023 die Cunewalder Sporthalle vernichtete, gehören dazu auch die Handballer aus der Oberland-Gemeinde. „Wir sind sehr dankbar, dass wir in Bautzen trainieren dürfen“, betont Hagen Ebert, verhehlt aber auch nicht, dass dies für den HVO als auswärtigen Verein mit wesentlich höheren Kosten verbunden ist als für Vereine mit Sitz in Bautzen. Dies und die ständige Notwendigkeit, Transporte durchzuführen, stellt für den Cunewalder Verein eine große Belastung dar, „die wir nur stemmen können, weil Mitglieder und Sponsoren super mitziehen.“ Eine Aussicht auf Besserung der Situation bestehe derzeit nicht. Die Integration ausländischer Spieler ist für beide Vereine ein wichtiges Thema. So hat in Cunewalde jetzt mit André Custodio ein portugiesischer Spieler angeheuert, der über die SocialMedia-Kanäle des Vereins auf den HVO aufmerksam wurde. „Er hat sich bei mehreren Vereinen vorgestellt, aber aufgrund der familiären Atmosphäre für uns entschieden“, freut sich Vereins-Vize Hagen Ebert. 

„Eben dieses Selbstverständnis als große Familie zeichnet auch uns aus“, betont Dirk Bergelt. „Da kommen die Oma und der Enkel, und es ist sicher auch der Grund dafür, dass mehrere Spieler aus Zgorzelec bei uns Fuß gefasst haben.“

Doch natürlich soll sich die Zusammenarbeit der beiden Vereine nicht auf den Austausch zwischen den Vereinsvorständen beschränken: „Wir wollen auch gern unsere Fan-szenen vernetzen“, erklären Hagen Ebert und Dirk Bergelt. Am besten dafür geeignet wären sicher gemeinsame Spieltage, „doch da haben uns unsere Verbände leider einen Strich durch die Rechnung gemacht: Immer wenn wir Heimspiel haben, treten die Tigers auswärts an“, bedauert Hagen Ebert. Immerhin eröffnet zum HVO-Saisonauftakt (am Sonntag, 7. September, 16.45 Uhr gegen das Juniorteam des EHV Aue) auch die U 25 der Tigers ihre Spielzeit in der Rookie-Liga (13 Uhr gegen USV TU Dresden). Die Tigers wollen sich auch am traditionellen Völkerballturnier des HVO beteiligen, bei dem am 28. Dezember für einen guten Zweck – in diesem Jahr zugunsten der Deutschen Knochenmarkspender-Datei (DKMS) – gespielt wird. Ein Ausdruck des sozialen Engagements des Cunewalder Vereins, ebenso wie die komplett barrierefreie Gestaltung der Vereins-Website. Statt Handball oder Basketball soll es in Bautzen künftig heißen: Handball und Basketball!

Uwe Menschner / 07.09.2025

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