Die Hoffnung auf weißen Winter

Seit diesem Jahr wird die Forstenschanze mit einer moderner LED- Flutlichtanlage beleuchtet. Das Nachtspringen zum Saisonabschluss Ende Oktober wurde damit zu einem ganz besonderen Wettkampf. Foto: Denise Hutter
Spitzkunnersdorf. Selbst wenn Frau Holle noch etwas auf sich warten lässt, an der Forstenschanze in Spitzkunnersdorf ist bereits der Saisonabschluss gefeiert worden. Genauer gesagt – der Abschluss der Mattensprung-Saison. Marcel Heinrich, Abteilungsleiter Wintersport beim TSV 1861 Spitzkunnersdorf, blickt gemeinsam mit seinen Vereinskameraden sehr zufrieden auf die vergangenen Sommermonate zurück. Aktuell trainieren 16 Kinder und Jugendliche sowie ein paar erwachsene Sportbegeisterte den Sprung von der Schanze.
Seit kurzem erhellt eine moderne LED-Flutlichtanlage, finanziert durch die Unterstützung der LEADER-Förderung, das Schanzengelände am Forstenberg. Von dieser Investition profitierten die Sportler bereits während einiger Trainingseinheiten und zu einem Wettkampf in dieser Saison. Im Juni fand der „Sachsenpokal“ als größter Wettkampf des Jahres mit über 100 Springern statt. Die regionale Wettkampfserie „Oberlausitzpokal“ wird neben der Forstenschanze auch auf den Anlagen des Skiclubs Kottmar e.V. und des Skiclubs Sohland 1928 e.V. ausgetragen. Ende Oktober fand an der Forstenschanze das letzte Springen der regionalen Serie als Nachtspringen statt, zugleich war es die Saisonabschlussveranstaltung.
Die Gewinner werden jeweils in den verschiedenen Altersklassen ermittelt. Der Tagesrekord lag bei 41 Meter, erreicht von Denny Burkhardt vom WSV Grüna. Die Sportler und Sportlerinnen des TSV 1861 Spitzkunnersdorf haben in diesem Jahr mehrere erste Plätze erreicht. Allerdings ungebrochen ist seit 2013 der Schanzenrekord auf der Forstenschanze von 46 Metern von Lars Krause vom SC Kottmar.
Neben den Wettkämpfen an der eigenen Schanze nehmen die aktiven Vereinsmitglieder auch deutschlandweit an Skisprungwettkämpfen wie zum Beispiel in Bischofsgrün teil. Die meisten Freizeitsportler trainieren in Spitzkunnersdorf zudem die Nordische Kombination, im Sommer tauschen sie dabei die Langlaufski gegen Inliner.
Seit einigen Jahren blickt der Verein mit Wehmut auf die Winter in der Region, in denen aufgrund von Schneemangel oft kein Schanzenbetrieb möglich ist. Trainiert wird dennoch, denn die Sportfreunde weichen in schneesichere Gebiete aus. Der Wintersportort Harrachov im tschechischen Riesengebirge bietet dabei eine hervorragende Alternative und stellt die Athleten zugleich vor neue sportliche Herausforderungen. Auch die Skisprungschanze in Sohland an der Spree, die dank Schneekanone noch im Winterbetrieb ist, nutzen die Spitzkunnersdorfer Sportler für ihr Wintertraining. In Bedrichov bei Liberec finden sie zudem gute Bedingungen für den Skisport. „Dank der Bemühungen des Outdoorlandes e.V. sowie des Regionaltrainers Oberlausitz des Skiverbandes Sachsen dürfen wir in Bedrichov auch das Winterstadion nutzen. Dann trainieren wir mit Sportlern aus tschechischen Vereinen in größeren Gruppen. Diese Kooperationen sind für uns immer besondere Highlights“, ergänzt Marcel Heinrich.
Ganz aufgegeben hat er die Hoffnung auf einen weißen Winter 2025/26 rund um den Forstenberg aber trotzdem nicht. „Es wäre schön, wenn wir in diesem Jahr wieder die wunderschönen Langlaufloipen präparieren könnten, wie die Dorfrunde oder die Panoramaloipe am Varnsdorfer Spitzberg vorbei Richtung Seifhennersdorf. Diese Touren sind nicht nur bei unseren Vereinsmitgliedern sehr beliebt“, erzählt Heinrich. Ein Ereignis, das ganz sicher stattfindet, ist die traditionelle Schanzenweihnacht am 27. Dezember, ein gemütliches Zusammenkommen an der Skihütte, vielleicht ja sogar mit einer verschneiten Forstenschanze.