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Liebe Menschen, lecker Essen und viele Lieder zu Weihnachten

Liebe Menschen, lecker Essen und viele Lieder zu Weihnachten

Die Kirchenmusikerin Luise Wenk ist natürlich auch zu Weihnachten in ihrer Mission im Einsatz. Foto: privat

Löbau. Bei der 24-Jährigen stellen sich weihnachtliche Gefühle ein, „wenn ich an meine behütete Kindheit und die damit verbundenen schönen Erinnerungen und Traditionen denke.“ Generell kommt bei ihr meistens an den Adventsnachmittagen bei Plätzchen und Tee Weihnachtsstimmung auf: „ In diesem Jahr wird sich vieles ändern, da ich das erste Mal ohne meine Familie Weihnachten feiern werde, weit weg von meiner Heimat.“

Viele Jahre hat Luise Wenk bei der katholischen Gemeinde in Zehdenick die Orgel gespielt: „Das war für mich dann meistens schon der dritte oder vierte, aber auf alle Fälle letzte Gottesdienst an diesem Tag. Wenn dann am Ende des Gottesdienstes alle Lichter ausgehen, es draußen schon dunkel ist, die Kirche nur von Kerzen erleuchtet war und alle gemeinsam ,Stille Nacht’ gesungen haben, war für mich Weihnachten“, sagt sie.

Ganz besonders viel festliche Deko besitzt Luise Wenk noch gar nicht, „da ich Weihnachten nie im Studentenwohnheim gefeiert habe – und als ich, meist erst am 23. Dezember, nach Hause gekommen bin, der größte Teil schon geschmückt war.“ Kurz vor dem ersten Advent hat sich die junge Frau einen Adventskranz gekauft und dann begonnen, ihre eine Kiste Dekoration zu verteilen. Dabei handelt es sich vor allem um selbstgebastelte Sterne, Lichterketten und Kerzen. „Besonders freue ich mich in diesem Jahr, meine schöne Holzkrippe aufstellen zu können. Dafür war es die Jahre davor in Dresden noch zu früh – und als ich aus der Heimat zurückgekommen bin, irgendwie schon zu spät“, berichtet sie. Circa eine halbe Stunde braucht die junge Frau insgesamt, um ihr Reich auszuschmücken.

Nach einem Weihnachtsbaum schaut sich Luise Wenk im Laufe des Monats Dezember um. „Zu Hause haben wir immer eine Fichte, relativ groß, aber mit genügend Freiraum zwischen den Ästen für die echten Kerzen.“ Und wann besorgt die Kirchenmusikerin für ihre lieben Mitmenschen Weihnachtspräsente? „Das kommt ganz darauf an. Wenn ich im Laufe des Jahres schon ein passendes Geschenk für jemanden entdecke, nehme ich es gern gleich mit. Ganz nach dem Motto: ,Was man hat, hat man’.“ Bei manchen Leuten würde es ihr aber auch wirklich schwerfallen: „Dann frage ich entweder direkt oder in meinem Familienkreis nach, ob jemand eine schöne Idee hat. Besonders gern verschenke ich auch selbstgemachte Dinge, wie Beutel oder Taschen, da ich sehr gern nähe.“ Und sie fährt fort: „Wenn mir etwas besonders gut gefällt und ich mir sicher bin, dass sich die andere Person wirklich darüber freut, kaufe ich es auch, wenn es etwas teurer sein könnte. Von sehr überteuerten Geschenken halte ich aber generell nicht so viel.“ Ihr ist es wichtig, dass die Geschenke persönlich und liebevoll sind: „Ich mag es auch nicht, Leuten irgendwelche ,Mir-ist-nichts-Besseres-eingefallen-Geschenke’ zu machen.“
Luise Wenk bedeutet Weihnachten sehr viel: „Zum einen natürlich, weil es ein schönes Fest mit lieben Menschen und leckerem Essen ist und es so unglaublich viele schöne Weihnachtslieder gibt. Zum anderen ist das Weihnachtsfest für mich aber mehr als nur liebgewonnene Tradition. Ich finde es sehr wichtig, sich jedes Jahr an den Beginn der christlichen Religion zu erinnern, denn ohne die Geburt von Jesus Christus würden wir Weihnachten nicht feiern.“

Am Vormittag des Heiligabends trifft Luise Wenk letzte Vorbereitungen für die Gottesdienste am Nachmittag. Dann finden in der Nikolaikirche die drei großen Christvespern mit Kurrende (Kinderchor), Kantorei und Posaunenchor statt. „Danach werde ich den Abend besinnlich ausklingen lassen“, sagt sie.

Und wann und wie geht bei ihr die Bescherung über die Bühne? „Die Tradition war bei uns so, dass meine Eltern, mein großer Bruder und ich direkt nach den Gottesdiensten an Heiligabend zu meinen Großeltern gehen und wir dort gemeinsam Abendbrot essen. Danach tauschen wir mit den Großeltern die Geschenke aus.“ Und weiter: „Wenn wir wieder zu Hause sind, zünden wir die Kerzen am Baum an, singen Weihnachtslieder und dann findet die Bescherung statt. In manchen Jahren sind wir dann noch zum Gottesdienst um 23.00 Uhr gegangen. Wie es in diesem Jahr wird, wird sich zeigen. Auf jeden Fall freue ich mich, dass meine Familie nach Weihnachten nach Löbau kommt“, antwortet sie.

An ihr schönstes Geschenk zu Weihnachten kann sich Luise Wenk auch noch gut erinnern – eine Bassblockflöte von ihren Eltern: „Ich hatte sie mir schon eine Weile gewünscht und war dann sehr glücklich, als ich sie bekam. Vor allem, weil ich bei unserem Kantor noch fast ein Jahr lernen konnte, wie man sie spielt, bevor er unsere Stadt dann verlassen hat. Dieses Weihnachtsgeschenk ist heute noch von großer Bedeutung für mich.“
Zu Hause gab es bei Luise Wenk an Heiligabend jedes Jahr Kartoffelsalat mit Kassler: „Am ersten Weihnachtsfeiertag hat meine eine Großmutter immer Kartoffeln mit Schweinefilet, Gemüse und eine sehr leckere Soße gekocht. Am zweiten Weihnachtsfeiertag waren wir bei meinen anderen Großeltern, wo es auch Kartoffeln mit unterschiedlichen Fleisch- und Gemüse-Beilagen gab.“

Bisher haben ihre Mutter beziehungsweise Großmutter die Gerichte an Heiligabend und an den Feiertagen zubereitet. „Essen waren wir an den Weihnachtsfeiertagen tatsächlich noch nie. Ab diesem Jahr werde ich wohl selber kochen“, sagt sie.

Steffen Linke / 24.12.2021

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