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Nachts im Museum – und in der Kirche

Nachts im Museum – und in der Kirche

Auch im Glockenturm von St. Marien kann man nachts abenteuerliche Geschichten erleben, wen man den Mut dazu hat. Foto: Carsta Off

Was Hollywood kann, das kann Kamenz schon lange – und noch viel spannender! Den Beweis liefern in diesem Jahr unter anderem Räuber der Meere und der Dunkelheit.

Kamenz. Bereits zum 11. Mal findet in diesem Jahr die Kamenzer Nacht der Kirchen und Museen statt, jedoch facettenreich wie nie. 14 Veranstalter unterbreiten am 18. Mai, 18 bis 24 Uhr, an 17 Orten der Stadt insgesamt 66 Programmangebote, darunter auch drei thematische Führungen durch Kamenz. Wer auf seiner Eintrittskarte acht Stationen nachweisen kann – in Form eines Eulenstempels, den es an jeder Station gibt – auf den wartete wie immer eine kleine Überraschung.

Der weitgespannte Programmbogens reicht von Konzerten, Führungen und Gebeten über Vorträge, Lesungen, Theater- und Filmvorführungen und der Möglichkeit sich kunsthandwerklich selbst zu erproben bis hin zum leiblichen Wohl an vier Stationen. Zum ersten Mal dabei sind die Kamenzer Stadtwerkstatt und die Museumsscheune mit Schmiedevorführungen. Verbunden sind die Stationen nicht nur durch das gemeinsame Engagement der Veranstalter und die Umzüge und Stadtführung, sondern zu späterer Stunde auch wieder durch die Kerzenillumination der bao GmbH.

Im Lessing-Museum geht es in diesem Jahr besonders um das Reisen, z. B. mit Madame Rosas Reise durch den Frühling. Für musikalische Unterhaltung sorgt das Duo WunderWelt. Bei der Adventgemeinde steht natürlich im Mittelpunkt, dass sie seit 100 Jahren zur Stadt Kamenz gehört. Im Malzhaus kann man alte Schriften entziffern oder die faszinierende Kunstausstellung „Wenn Kunst sich in Natur verwandelt“ von Claudia Berg besuchen. Grazile Figuren im Stile Alberto Giacomettis, die in der Sommerwerkstatt der Kinder- und Jugendmalschule entstanden sind, kann man im Stadttheater bestaunen. Eine Ausstellung der bao zu Sagen aus Kamenz und Umgebung ist in der Stadtwerkstatt zu sehen. Außerdem gibt es die Möglichkeit im Rahmen eines Rundgangs die sagenhaften Orte von Kamenz kennenzulernen. Dort kann man sich auch selbst an der Schaffung von Sagenfiguren aus Holz versuchen, unter der sachkundigen Anleitung von Martina Burghart-Vollhardt und Günter Tschentscher.

Im Museum der Westlausitz heißt es an dem Abend „Räuber in der Dunkelheit“. Ob Fledermaus, Eule oder Haie. Nach dem Besuch weiß man Bescheid. Das Tankstellenmuseum ist geöffnet und zugleich kann man Ulf Berger über die Schulter schauen, wenn er das historische Schmiedehandwerk lebendig werden lässt. Um Handwerk geht es auch bei Hans Behnisch. In seiner Klempnersammlung werden Erinnerungen wach.

Auf den Spuren der Geschichte der katholischen Pfarrei Kamenz kann man mit Jörg Bäuerle wandeln. In der St.-Just-Kirche wird man die restaurierten Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert mit Staunen betrachten. Auch die Hauptkirche und die Katechismuskirche laden dazu ein, ihre Schätze zu entdecken, verborgene Orte zu besuchen und die Klangschönheit der Walcker-Orgel kennenzulernen. In St. Annen informiert ein Vortrag über die Restaurierung der Kamenzer Totenkrone, und Gemäldeuntersuchungen zum Bildpaar „Gesetz und Gnade“ werden präsentiert. Am Roten Turm biwakieren die Oberlausitzer Landsknechte und erinnern an den Alltag während des Dreißigjährigen Krieges. Ein Blick vom Turm über das abendliche Kamenz wird unvergessen bleiben.
Faszinierend ist an diesem Abend, dass das Kamenzer Kulturleben seinen Rhythmus wechselt, in anderem Licht erscheint, anders klingt. So manches kann man eben nur zur Nacht der Kirchen und Museen so sehen und erleben.

Redaktion / 17.05.2019

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