Bewusstsein, Gottesbeweise, Physik, Endzeitprophetie

Jacob Böhmes Weltsicht in einem Gemälde des schlesischen Malers Henryk Waniek im Schlesischen Museum – allerdings nicht in Görlitz sondern in Kattowitz Foto: Klaudia Kandzia
Görlitz hat dank Jacob Böhme einen besonderen Rang bei der Interpretation der Rolle des Menschen in der Schöpfung. Auch wenn Böhme selbst gar nicht – oder doch beiläufig – zur Sprache kommen sollte, tragen gleich vier Thementage dieser Tradition in Görlitz und Reichenbach Rechnung.
Görlitz/Reichenbach. Was ist Bewusstsein? Das fragt der Görlitzer Lester Balz bei einem Vortrag am Freitag, den 17. Oktober in der Görlitzer Kaffeerösterei Büttner in der Rauschwalder Straße 48 a um 18.30 Uhr und geht dabei auf Fragestellungen ein wie: Wirklichkeit, was wirkt denn da? Warum meditieren Menschen? Was haben der Placebo- und Nocebo-Effekt, weiße Magie und schwarze Magie mit Bewusstsein zu tun? Der Eintritt kostet 20 Euro.
Eine dezidiert religiöse Sichtweise im gleichen Kontext kann man vom 24. bis 26. Oktober ebenfalls in Görlitz erhalten. Beim Themenwochenende „Wissenschaft und Glaube“ im Gemeindezentrum Tivoli in der Dr.-Kahlbaum-Allee 14 steht die Frage im Mittelpunkt, ob es jenseits der drei für uns fassbaren Dimensionen noch etwas gibt, das von Messgeräten dieser Welt nicht erfasst werden kann. Referent des Wochenendes ist Werner Gitt. Dieser ist Diplom-Ingenieur, ehemaliger Professor für Nachrichtentechnik an der Technischen Hochschule Karlsruhe und Experte für Informationstheorie. Mit naturwissenschaftlicher Präzision und philosophisch-theologischer Perspektive regt der auch auf Youtube bekannte Wissenschaftler dazu an, Grenzen des Denkens zu hinterfragen und die Frage nach Ursprung, Sinn und Ziel des Lebens neu zu betrachten. Wer seine Vorträge besucht, wird vertraute Zusammenhänge – ob religiös oder nicht – in einem ganz neuen Licht sehen. Am Freitagabend, 20.00 Uhr, spricht er unter dem Titel: „Herr über Raum und Zeit – Betrachtung der Dimensionen“. Am Samstagabend, 20.00 Uhr, behandelt er „Herkunft und Ziel des Menschen aus Sicht der Naturgesetze der Information“. Den Abschluss seiner Betrachtungen liefert er am Sonntag, 11.00 Uhr, im Gottesdienst mit dem Thema „Der Gottesbeweis durch die Liebe“.
Im Geiste von Planck, Pasteur und Heisenberg
Werner Gitt folgt mit seinen Indizienketten quasi Physik-Nobelpreisträger Max Planck, der sagte: „Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Physiker am Ende aller seiner Überlegungen“ oder dem Begründer der Mikrobiologie Louis Pasteur, der ähnlicher Erkenntnis folgte, wenn er formulierte: „Ein wenig Wissenschaft entfernt von Gott, aber viel Wissenschaft führt zu ihm zurück.“ Der oft genannte Spruch „Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott“, scheint hingegen kein belegbares Originalzitat Werner Heisenbergs – ebenfalls deutscher Physik-Nobelpreisträger – zu sein, sondern eine spätere Zuschreibung, die gleichwohl zu Heisenberg passt.
Am Samstag, 25. Oktober, steht die Veranstaltung jedoch in gewisser zufälliger Konkurrenz zu einem von der Adventgemeinde Reichenbach organisierten Studientag. Zu diesem konnte der ebenso renommierte Autor und Redner Dr. Gerhard Padderatz ins Via Regia Haus in Reichenbach gewonnen werden. Thema des Tages sind „Weltgeschichte und Weissagung – uralte Vorhersagen und aktuelle politische Entwicklungen“. Dr. Padderatz deutet aktuelle politischen Entwicklungen, insbesondere in den USA vor dem Hintergrund biblischer Weissagungen. Gerhard Padderatz, studierte Geschichte, Theologie und Kommunikationswissenschaften und war viele Jahre als Dozent in Afrika und den USA tätig. In seinem Buch „Amerika: Mit Gewalt in den Gottesstaat“ zeichnete er bereits 2007 Entwicklungen nach, die heute in Politik und Gesellschaft der USA sichtbar werden. Heute ist er als Berater, Coach und Redner tätig und vermittelt komplexe Zusammenhänge auf anschauliche, nachvollziehbare Weise, bei der auch der Humor nicht zu kurz kommt.
Suchen die USA „mit Gewalt“ Weg in den Gottesstaat?
Der Studientag beginnt um 10.00 Uhr und führt in mehreren Einheiten durch die zentralen Themen: biblische Vorhersagen, ihre Relevanz für das eigene Leben, die Bedeutung der USA im Endzeitgeschehen und aktuelle politische Strömungen, die im Kontext dieser Weissagungen zu verstehen sind. Neben den Vorträgen gibt es Pausen mit Verpflegung und Gelegenheit zu Diskussionen. Die Teilnahme mit Verpflegung und Getränken kostet kostendeckend 10 Euro bzw. bei Anmeldungen nach dem 15. Oktober 12 Euro.
Anmeldung und weitere Informationen unter (035828) 15 49 70 oder Mail: eugpelczar@gmx.de. Der Studientag endet gegen 19.00 Uhr, so dass der freikirchliche Vortrag von Werner Gitt in Görlitz um 20.00 Uhr sogar noch erreicht werden kann.