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Ein „Servicepoint“ 
für die Gedenkstätte

Ein „Servicepoint“ 
für die Gedenkstätte

Gedenkstättenleiterin Silke Klewin (l.) erläuterte Ministerin Barbara Klepsch die Pläne für die Neugestaltung des Eingangsbereiches.

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Der W 50 soll auch nach der Umgestaltung an Ort und Stelle verbleiben.

Bautzen. Große Freude herrschte vor wenigen Tagen in der Gedenkstätte Bautzen, der früheren Stasi-Haftanstalt Bautzen II. 

Die Sächsische Ministerin für Kultur und Tourismus, Barbara Klepsch, übergab einen Fördermittelbescheid in Höhe von 240.000 Euro an die Leiterin der Einrichtung, Silke Klewin. Mithilfe des Geldes sollen die früheren Garagen zu einem zentralen Eingangsbereich umgebaut werden. Silke Klewin erläutert, warum das erforderlich ist: „Das Ankommen in der Gedenkstätte ist bisher sehr ungenügend. Es gibt keine zentrale Stelle, wo die Besucher sehen: Hier geht es rein. Wir verkaufen auch keine Tickets, was gute Praxis ist und was ich auch persönlich gut finde, dass es keine Hürde gibt, diesen Ort zu besuchen.“

Die Garagen befinden sich rechts hinter dem Eingang, bislang sind hier lediglich zwei frühere Einsatzfahrzeuge ausgestellt: Ein Barkas und ein W 50. Die Gedenkstätten-Leiterin erklärt, wie sich dieser Ort verändern soll: „Beide Seiten werden geöffnet, sodass man in beiden Richtungen weiter in das Gebäude hineinkommt. In der Mitte gibt es einen Bereich, wo sich Schulklassen sammeln und treffen können, wo man auch mal ein kurzes Seminar abhalten kann.“ An einem Servicepoint wird Infomaterial ausliegen. Der Barkas wird in den Bereich mit der Montagerampe ausgelagert, wo früher kleinere Reparaturen selbst ausgeführt wurden. Der W 50 bleibt an Ort und Stelle. Der Zugang soll barrierefrei und deutlich gekennzeichnet sein. „Das ist eigentlich keine große Sache, aber der Fußboden muss an vielen Stellen angeglichen werden. Deshalb kostet es am Ende doch ziemlich viel Geld“, so Silke Klewin.

Zudem informieren Dauerausstellungen über die Bautzener Haftanstalten zur Zeit des Nationalsozialismus sowie über das sowjetische Speziallager für politische Gefangene. Zudem sind derzeit in einer Sonderausstellung Erinnerungen von Menschen zu hören, deren Väter in Bautzen II inhaftiert waren (der Oberlausitzer Kurier berichtete). Ministerin Barbara Klepsch erklärt, warum diese Einrichtung aus ihrer Sicht so wichtig ist: „Dass wir immer wieder sensibilisieren und zeigen, wozu es führt, wenn man die Augen verschließt, wenn man nicht das sagen kann, was man denkt und fühlt, wenn man auch nicht so glauben darf, wie man es verspürt und was es heißt, in einer Diktatur zu leben und nicht in einer Demokratie.“ Mit dem neuen Empfangsbereich werden sich die Bedingungen dafür künftig noch weiter verbessern. Das Geld kommt aus Mitteln des Bundes sowie aus dem Strukturentwicklungsfonds sächsische Braunkohleregionen.
Die Gedenkstätte Bautzen bietet einen authentischen Einblick in die Lebens- und Haftbedingungen im früheren Stasi-Gefängnis. 

Uwe Menschner / 11.10.2025

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